S7Marathon nahe Graz (AUT) am 23. Mai 2021: Cameron Levins und Zhanna Mamazhanova gewinnen im Regen

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Cameron Levins (CAN) und Zhanna Mamazhanova (KAZ) gewannen in der Einöde einer Autobahn-Baustelle der S7 nahe von Graz (Oberösterreich) bei dem von Run2gether organisierten S7Marathon. Bei strömendem Regen, Wind und Kälte mit Temperaturen um 9°C siegte der kanadische Rekordhalter in angesichts der Bedingungen beachtlichen 2:10:14, während bei den Frauen in einem packenden Finale Zhanna Mamazhanova (KAZ) in 2:29:01 knapp vor Tereza Hrochova (SZE) in 2:29:06 gewann. Beide Frauen erfüllten damit die Olympianorm von 2:29:30, während eine Woche nach ihrem Ausstieg beim Mailand Marathon Anja Scherl (GER) von der LG Telis Finanz Regensburg in 2:32:26 das Ziel erreichte, aber damit keine Ambitionen für das deutsche Olympia im Marathon der Frauen mehr anmelden konnte. Gleiches gilt im übrigen auch für Laura Hottenrott (GER) von Grün Weiß Kassel, die das Rennen nach 25 km aufsteckte.

Anja Scherl beendete den S7Marathon auf Platz 5 in 2:32:26. (c) Livestream/Screenshot

Im Rennen der Männer hatte sich der kanadische Rekordhalter Cameron Levins (ist entgegen der Ankündigung der Veranstalter und Medien kein Bürger der USA) früh abgesetzt und führte bereits bei 5 km in 15:33 vor einer elfköpfigen Verfolgergruppe. Über 30:54 nach 10 km baute Cameron seinen Vorsprung bis zum Halbmarathon in 1:05:16 auf sechs Verfolger auf gut 40 Sekunden aus. Nur Levins lag damit auf Kurs zur Olympianorm von 2:11:30. Auch der immer stärker werdende Regen konnte die eindrucksvolle Vorstellung des Kanadiers nicht nennenswert stören, über 1:32:49 bei 30 km gewann er überlegen das Rennen in 2:10:14, womit er die zweite Hälfte in 1:04:58 sogar schneller lief als den ersten Part. Damit dürfte ihm das kontrollierte, aber Regel konforme Gefälle auf dem 7 km langen Schlusspart geholfen haben.

Hinter dem Sieger hatte sich lange ein Quartett gebildet, aus dem Williams Solares (GUA) am Ende noch auf Platz 10 in 2:19:27 zurückfiel. Zweiter wurde Yared Shegumo (POL) in 2:13:20 vor Reece Edwards (AUS) in 2:13:26, die aber wie alle nachfolgenden Läufer nicht mehr in die Nähe der Olympianorm kamen. Das sah am Ende bei den Frauen etwas besser aus, wo bis zur Hälfte Hanna Lindholm (SWE) zusammen mit Laura Hottenrott in 1:13:53 das Geschehen an der Spitze bestimmten. Anja Scherl lag hier in 1:14:55 schon deutlich zurück und außerhalb der Olympianorm, ihr Kampf um einen Startplatz für das deutsche Team mit einer Zeit von unter 2:26:55 war hier schon aussichtslos.

Nachdem bei ca. 25 km Hottenrott zurückfiel und bald darauf ausstieg, sah Lindholm, die bereits vor einer Woche beim Marathon in Mailand in 2:31 Stunden unterwegs war, bei 30 km in 1:45:39 mit einem Vorsprung von 1 1/4 Minuten auf ein Verfolgerquartett wie die Siegerin aus. Doch in einem spannenden Finale kamen ihr Tereza Hrochova und Zhanna Mamazhanova immer näher und konnten die Schwedin auf den letzten Kilometern passieren. Bei ihrem ersten Marathon konnte Mamazhanova in 2:29:01 die Olympianorm erfüllen und dürfte damit nach dieser Last-Minute-Normerfüllung ihr Land bei den Spielen im Sommer in Japan vertreten, gleiches könnte für Hrochova in 2:29:06 auf Platz 2 gelten. Hanna Lindholm verpasst in 2:29:36 in Wochenfrist ein weiteres Mal die Norm – wenn auch diesmal denkbar knapp.

Eregebnisse Marathon der Männer:
1. Cameron Levins CAN 2:10:14
2. Yared Shegumo POL 2:13:20
3. Reece Edwards AUS 2:13:26
4. Arttu Vattulainen FIN 2:13:29
5. Maxim Raileanu MDA 2:13:40
Ergebnisse Marathon der Frauen:
1. Zhanna Mamazhanova KAZ 2:29:01
2. Tereza Hrochova CZE 2:29:06
3. Hanna Lindholm SWE 2:29:36
4. Teresiah Omosa KEN 2:30:12
5. Anja Scherl GER 2:32:26