Amanal Petros von der TV Wattenscheid in 1:03:31 sowie Melat Kejeta vom Laufteam Kassel in 1:09:04 gewannen den Frankfurt Half Marathon Invitational auf dem geschlossenen Gelände der Frankfurter Messe. Nachdem durch die Corona Pandemie diktierten Einschränkungen die Durchführung des Frankfurt Marathon Ende Oktober abgesagt werden musste, organisierten der Race Director des Mainova Frankfurt Marathon Jo Schindler zusammen mit dem sportlichen Leiter Christoph Kopp einen Halbmarathon, bei dem strikt die behördlichen Auflagen umgesetzt wurden. Dies bedeutete vor allem auch der Ausschluss von Zuschauern und das Einhalten von Abständen sowie Tragen von Masken in den kritischen Bereichen.
Auf den ersten 5 km lag eine große Spitzengruppe vorne zusammen. (c) H. Winter
Sportlich war es gelungen einen wesentlichen Teil der deutschen Elite an den Start zu bringen, wobei die Topakteure Petros und Kejeta bei guten Bedingungen mit Temperaturen um 18°C zu überzeugen wussten. Nach dem Start um pünktlich 9:00 Uhr durch den Sportdezernenten der Stadt Frank bildete sich vorne eine Spitzengruppe von ca. 20 Männern, die über 3:01 für den ersten Kilometer die 5 km-Marke nach 15:07 passierten. Kurz darauf ergab sich schon eine Vorentscheidung, als sich mit km-Splits von 2:56, 2:56 und 2:58 Amanal Petros zusammen mit Mohamed Ali (NED) absetzen und ihren Vorsprung auf die Konkurrenz schnell ausbauen konnten. Überraschend fiel in dieser Phase des Rennens auch der deutsche Marathon-Rekordler Arne Gabius von TherapieReha Bottwartal zurück, der sich aktuell in den Vorbereitungen auf den London Marathon am 4. Oktober befindet.
Nach gut 5 km setzten sich vorne Amanal Petros (#2) und Mohamed Ali (#6) ab. (c) H. Winter
Über 29:59 bei 10 km – also einem perfekten 3 Minuten/km-Schnitt – erreichte das Führungsduo 15 km nach 45:07, wonach Petros zunehmend aufs Tempo drückte. Eine zeitlang konnte der Mann aus den Niederlanden, der im letzten Jahr in Breda 1:03:09 gelaufen war, dem Deutschen noch folgen, doch km-Splits von unter 3 Minuten waren bald zuviel für ihn. Petros setzte sich deutlich ab und gewann über 1:00:11 bei 20 km das Rennen in 1:03:31. Damit zeigte der im ostwestfälischen Brackwede lebende Läufer ansteigende Form, nachdem er bei den Berlin 5K Invitational im Juli in Berlin noch weniger zu überzeugen wusste. Ali wurde in 1:03:51 Zweiter vor dem in der Schweiz lebenden Kidane Solomon (ERI) in 1:04:15. Danach folgte dann ein ganzer Pulk an Läufern mit Zeiten von unter 1:05 Stunden, die auch in der Leistungsbreite die Veranstaltung zu einem Erfolg machten.
Bei den Frauen setzte sich die Favoritin Melat Kejeta schnell ab, die anfang des Jahres in Ras Al Khaimah 1:08:55 gerannt war. Kejetas Vorsprung wuchs schnell auf eine Minute an und am Ende lag sie in 1:09:04 drei Minuten vor der Konkurrenz. Ihr Plan ihre PB zu steigern und in Regionen von unter 68 Minuten zu laufen, realisierte sich allerdings nicht. In der Verfolgung machte zunächst die deutsche Top-Marathonläuferin Katharina Steinruck (LG Eintracht Frankfurt) das Tempo wurde aber im Schlussteil von der kurzfristig nachgemeldeten Miriam Dattke von der LG Telis Finanz Regensburg passiert, die in 1:12:03 Zweite wurde. Dann folgte Steinruck in 1:12:23, die damit ihre PB aus dem letzten Jahr – erzielt in Ustí nad Labem – exakt einstellte.
Etwas ratlos zeigte sich der deutsche Topläufer Arne Gabius nach dem Rennen, der mit Atembeschwerden zu kämpfen hatte und am Ende in indiskutablen 1:07:30 nur Platz 18 belegte. Gabius meinte nach dem Lauf, dass die Vorbereitungen auf den London Marathon bisher recht gut liefen, sein Plan Anfang Oktober in London zielt auf die Olympianorm von 2:11:30, die er in einer von der Lauflegende Mo Farah (der lief einen Tag zuvor im nordirischen Antrim 1:00:30) geführten Gruppe erfüllem möchte.
Ergebnisse Frankfurt Half Marathon Invitational am 13.9.2020:
