Im Rennen der Männer bei den Run Czech Prag 21,1 gab es einen ähnlichen Rennverlauf wie bei den Frauen, nur dass der Weltrekord von 58:01 schon im Vorfeld kein Thema war und nach 5 km auch außer Reichweite geriet. Über 2:46 für den ersten Kilometer erreichte eine kompakte Spitzengruppe mit fast 20 Läufern die 5 km-Marke in 13:39 und lag auf Kurs zu exakt 58 Minuten. Kurz darauf setzte sich dann der Weltjahresschnellste 2020, Kibiwott Kandie (KEN), mit einem Tempomacher ab und vergrößerte schnell seinen Vorsprung auf die Konkurrenz.
Kibiwott Kandie gewann den Halbmarathon in Prag. (c) Livestream/Screenshot
Bei 10 km in 27:40 lag Kandie schon mit 10 Sekunden Vorsprung vorne, bei 15 km in 41:40 war dieser auf 40 Sekunden angewachsen. Die Temperaturen waren von 20°C beim Start auf 23°C angestigen, was bei allen Läufern Wirkung zeigte, auch Kandie musste etwas das Tempo herausnehmen und lag hier noch auf Kurs zu einer Zeit von 58:36. Und diese Zeit rettete er auch auf dem 16 Runden-Kurs im Prager Letná Park ins Ziel. Mit 58:37 lief er die schnellste Zeit des Jahres 2020 im Halbmarathon der Männer und wurde der fünftschnellste Läufer aller Zeiten über diese Distanz. Groß waren die Abstände zu den Mitläufern, von denen nur noch Philemon Kimaiyo (KEN) in 59:56 unter einer Stunde blieb.
Die Pressekonferenz nach den beiden Läufen. (c) Livestream/Screenshot
Damit ging in schwierigen Zeiten ein weiteres “Experiment” erfolgreich über die Bühne, unter den einschränkenden Vorgaben der Corona Pandemie wieder Leistungssport auf höchstem Niveau zu betreiben. Auch einer der Hauptsponsor konnte mit der Premiere seines neuen Schuhs zufrieden sein. Vor allem mit dem Weltrekord von Peres Jepchirchir (KEN) bei den Frauen war die Ausbeute an Topergebnissen superb, wie der Weltrekord deutlich belegt. Schwach war allerdings die TV-Übertragung und der Livestream, in dem der Lauf sportlich fast nicht nachzuvollziehen war und kaum Zwischenzeiten mitgeteilt wurden. Da kann man nur inständig hoffen, dass dies die BBC am 4. Oktober in London bei den 26 Runden um den St. James Park weitaus besser macht.