Mit Elitefeldern von absoluter Weltklasse plant RunCzech einen weiteren Schritt aus den durch das Corona-Virus diktierten Einschränkungen. In zwei auf die (Welt-)Elite beschränkten Läufen über die Halbmarathon-Distanz soll es auf einem 1280 m langen Rundkurs im Prager Letná Park unter Ausschluss der Öffentlichkeit Rennen geben, die vor allem bei den Frauen den Weltrekord im Visier haben. Dieser steht in einem reinen Frauenrennen bei 1:06:11 und wurde von Netsanet Gudeta (ETH) 2018 in Valencia aufgestellt, die im hochkarätigen Frauenfeld am Start sein wird. Etwa 16,5 Runden sind am frühen Morgen des 5. September 2020 zurückzulegen, bereits um 6:20 Uhr starten die Männer, um 8:00 Uhr die Frauen. Ab 6:10 Uhr überträgt CZ TV und der Lauf wird auch als Livestream zu verfolgen sein.
Vornehmlich aus dem Pool der Run Czech Eliteathleten hat Manager Davor Savija Felder zusammengestellt, die in allen Belangen als hochklassig zu bezeichnen sind. Bei den Frauen haben allein fünf Läuferinnen den Nur-Frauen-WR von 1:06:11 unterboten. Erste Anwärterinnen auf den Sieg sind neben der Weltrekordlerin Gudeta, die sich 2019 in RAK auf 1:05:45 steigerte (mit männlichem Pacer), vor allem Joan Chelimo (KEN) sowie Senbere Teferi (ETH) zu nennen, die ihre PBs 2018 mit 1:05:04 und 2019 mit 1:05:32 aufstellten. Inwieweit die Ex-Weltrekordlerin Peres Jepchirchir (KEN) vorne mitmischen kann, muss sich zeigen. Nach ihrem Weltrekord im Jahr 2017 in RAK von 1:05:06 war sie lange verletzt und kämpft nun um den Anschluss an die Topelite.
Skizze der Strecke beim Prager 21,1 am 5. September. (c) RunCzech
Bei den Männern ist die Richtzeit 58:30 Minuten, die man vor allem Stephen Kiprop (KEN) zutrauen sollte, der in RAK im Jahr 2019 in 58:42 gewann. Neun Läufer im Elitefeld sind mit Bestzeiten von unter einer Stunde notiert. Favorisiert neben Kiprop sind Kibiwott Kandie (KEN), der im Februar in RAK in 58:58 gewann, Benard Kimeli (KEN), der Sieger des Prager Halbmarathon 2019 in 59:07, Adamlak Belihu (ETH), der letztes Jahr 2019 in Delhi 59:10 lief, und Philemon Kiplimo (KEN), der im Januar in Houston 59:28 erzielte und mit dieser Zeit in einem hochklassigen Rennen aber nur Vierter wurde.
Carlo Capalbo, der Präsident des Organisationskomitees, erklärte zu der Veranstaltung: „Die Pandemie hat diesen großartigen Athleten die Möglichkeit genommen, an Rennen auf der ganzen Welt teilzunehmen. Es hat uns daran gehindert, einige ihrer großartigen Leistungen zu erleben, wie wir es sonst gewohnt sind. Wir wollten daher einen Weg finden, für jeden von uns etwas Spektakuläres zu realisieren. Während dieses Rennen zu einem Zeitpunkt stattfindet, wenn die Saison normalerweise zu Ende geht, hoffen wir, dass es der Start sein wird, ein, um die Rennveranstalter auf der ganzen Welt über kreative Lösungen nachzudenken, wie man den Sport am Leben erhält.“ (Anmerkung: Kreative Lösungen gibt es zuhauf, die werden leider so gut wie von den Behörden nicht akzeptiert.)
Finanziert wird diese Aktion ohne Freitzeitläufer und die entsprechenden Einnahmen durch den Schuhhersteller “adidas”, der bei diesen Rennen die Antwort auf den NIKE Vaporfly präsentieren will. Der “adizero adios Pro” hat eine Sohlendicke von 39 mm und entspricht damit soeben noch dem durch den internationalen Verband vorgegebenem Limit. Dieser Schuh ist in enger Kooperation mit den Athleten entwickelt worden, und man erwartet mit Unterstützung dieses Schuhwerks eine Flut hochklassiger Leistungen.
Elitefeld der Frauen: | |||
Joan Chelimo Melly | KEN | 1:05:04 | Prag 2018 |
Netsanet Gudeta | ETH | 1:05:45 | RAK 2019 |
Peres Jepchirchir | KEN | 1:05:06 | RAK 2017 |
Senbere Teferi | ETH | 1:05:32 | Valencia 2019 |
Edith Chelimo | KEN | 1:05:52 | Cardiff 2017 |
Dorcas Tuitoek | KEN | 1:06:33 | Istanbul 2019 |
Dorcas Kimeli | KEN | 1:07:10 | Barcelona 2020 |
Vibian Chepkirui | KEN | 1:09:28 | Santa Pola 2020 |
Sheila Chepkirui | KEN | 29:46 (10 km) | Valencia 2020 |
Elitefeld der Männer: | |||
Stephen Kiprop | KEN | 58:42 | RAK 2019 |
Kibiwott Kandie | KEN | 58:58 | RAK 2020 |
Benard Kimeli | KEN | 59:07 | Prag 2019 |
Adamlak Belihu | ETH | 59:10 | Delhi 2019 |
Philemon Kiplimo | KEN | 59:28 | Houston 2020 |
Abel Kipchumba | KEN | 59:29 | Valencia 2018 |
Amos Kurgat | KEN | 59:37 | Kopenhagen 2019 |
Lucas Kimeli | KEN | 59:44 | Den Haag 2011 |
Alfred Chelal | KEN | 59:46 | Delhi 2019 |
Henry Rono | KEN | 1:00:04 | Neapel 2020 |
Meshack Kiprop | KEN | 1:00:07 | Lille 2017 |
Felix Kipkoech | KEN | 1:00:12 | Boulogne 2019 |
Kennedy Kimutau | KEN | 1:00:21 | Cardiff 2019 |
Evans Kipkorir | KEN | 1:00:26 | Istanbul 2018 |
Bethwell Biwott | KEN | 1:00:57 | Venlo 2019 |
Timothy Kibet | KEN | 28:51 (10 km) | Berlin 2019 |
Victor Kipruto | KEN | 29:21 (10 km) | Würzburg 2019 |