Wie heute nach einem Telefonat zwischen Premier-Minister Abe und IOC-Präsident Thomas Bach zu erfahren war, werden die 32. Olympischen Spiele der Neuzeit entgegen den bisherigen Planungen nicht mehr im Juli und August 2020 über die Bühne gehen. Damit beugt sich auch das IOC den Fakten, die weltweit das Corona-Virus schuf, wobei der Prozess der “Einsicht” bei Herrn Dr. Bach sicher noch ein Nachspiel haben dürfte. Dazu war sein Auftreten und der Umgang mit der weltweiten Epidemie einfach nur blamabel. Kämpfte der “Führer” der Olympischen Bewegung bis kurz vor seinem Umfallen in dieser Sache verbissen um den Termin im Hochsommer, wurde der gute Mann am Ende von den Entwicklungen im Umfeld überrannt und musste dem Druck von allen Seiten nachgegeben. Aber auch dies tat er in der ihm eigenen eigenmächtigen Attitüde. Die Gremien des IOC werden aber sicher seinem Vorpreschen mit der Verschiebung gehorsam folgen.
Wurde in seinen Entscheidungen vom Corona-Virus überrannt: IOC-Präsident Thomas Bach. (c) IOC-Livestream/Screenshot
Aktuell gibt es Informationen, die Spiele bereits im Mai abzuhalten, was die Hitzeproblematik deutlich reduzieren würde. Wie aber vom Präsidenten des Organisationskomittees Yoshiro Mori zu erfahren war, denkt man nicht daran, von dem Konzept abzurücken, die Marathonläufe und Geher-Wettbewerbe auf der nördlichen Insel Hakkaido in Sapporo zu realisieren. “The show must go on”, aber eben nur etwas später.
Sollte sich die globale Lage mit dem Virus bis zum Herbst maßgeblich entspannen, hätte die Verlegung von Olympia sogar einen positiven Einfluss auf die Flut von hochkarätigen Marathonläufen im Herbst. Denn durch die Verschiebung in Tokyo werden nun plötzlich viele Topathleten wieder für einen “normalen” Marathon durch die Innenstädte frei. Schon heute darf man gespannt sein, ob des dem London Marathon gelingen wird, das Duell der Giganten, Eliud Kipchoge vs. Kenenisa Bekele, mit einem halben Jahr Verspätung nachzuholen.