Die Ex-Weltrekordlerin im Halbmarathon der Frauen Peres Jepchirchir (KEN) gewann bei ihrem (ernsthaften) “Debüt die 5. Ausgabe des Saitama International Marathon in einem nördlichen Stadtteil von Tokyo. Der ursprünglich in der Innenstadt Tokyos ausgetragene Frauenlauf hat nach einem kurzen Intermezzo für wenige Jahre in der Hafenstadt Yokohama seit 5 Jahren eine Bleibe in Saitama gefunden. Die Besetzung mit Topathletinnen reichte zuletzt nicht mehr an die der früheren Jahre heran, mit der Verpflichtung von Jepchirchir war den Veranstaltern aber sicher in Coup in Sachen Akzeptanz durch die Öffentlichkeit gelungen. Die 26-jährige Kenianerin lief 2017 in Ras Al Khaimah in 1:05:06 einen Weltrekord über die Halbmarathon-Distanz, der allerdings nur einen guten Monat Bestand hatte. Dann folgte ein Verletzungs- und Babypause, von der sie im Februar 2019 auf Platz 6 in Ras Al Khaimah in 1:07:36 zurückkehrte. Vor wenigen Wochen gewann sie einen Halbmarathon in Lissabon in 1:06:54 und zeigte dort aufsteigende Form.
Bei in der Tat idealen Bedingungen für einen Marathonlauf mit Temperaturen um 10°C und 44% relativer Feuchte (Taupunkt -1°C) und kaum Wind, der erst im Finale etwas auf 2 m/sec auffrischte, starteten die beiden Tempomacherinnen Stacey Ndiwa und Perine Nemgampi zusammen mit 5 ausländischen Topläuferinnen nach 3:14 Minuten für den ersten km das Rennen mit flotten 16:49 für die ersten 5 km. Man lag dort mit einer Projektion von 2:21:55 recht deutlich unter dem Kursrekord von 2:23:18, den Flomena Cheyech bei der 2. Ausgabe im Jahr 2016 aufgestellt hatte. Insgesamt waren hier 6 Läuferinnen vorne, die bis jenseits der 25 km zusammenbleiben sollten. Über 33:45 für 10 km, 50:36 für 15 km und 1:07:44 für 20 km wurde die Hälfte der Distanz nach 1:11:32 zurückgelegt, womit man bestens im Regime des Streckenrekords lag.
Nach 25 km in 1:24:58 war es die Frau mit der besten Vorleistung von 2:21:53 (Frankfurt 2018) Belaynesh Oljira (ETH), die den Anschluss bei 29,5 km an die Spitze verlor. Bei 30 km in 1:42:03 stiegen die beiden Tempomacherinnen aus und neben Jepchirchir bildeten nun Fatuma Sado (ETH) sowie Rahma Tusa (ETH), die den Rom Marathon 2018 in 2:23:46 gewann, das Führungstrio. Diese Konstellation hatte aber nur kurze Zeit Bestand, denn einer Tempoverschärfung von Jepchirchir konnten die beiden Äthiopierinnen nicht folgen. Bei einer Wende bei 31.805 m lag die Kenianerin in 1:48:17 3 Sekunden vor Sado und 33 Sekunden vor Tusa.
Peres Jepchirchir kurz vor der 35 km-Marke. Bei aller landestypischen Akribie gehen nun auch im Land der aufgehenden Sonne und der peniblen Organisation mittlerweile einmal Dinge daneben: siehe km-Splits links. (c) TBS/Screenshot
Bei 35 km nach 1:58:53 und flotten letzten 5 km in 16:44 war Jepchichir weit in Front und lag mit einer Projektion von 2:23:19 fast exakt auf Kurs zum Streckenrekord. Sie konnte das Tempo aber nicht ganz halten, verlor nach 40 km in 2:16:13 mit einem 5 km-Abschnitt von 17:20 wertvolle Zeit, so dass sie am Ende in 2:23:50 recht deutlich über der Bestmarke blieb. Trotzdem konnte die Ex-Weltrekordlerin im Halbmarathon bei ihrem “Debüt” überzeugen (ähnlich wie Anfang November Joyciline Jepkosgei beim New York City Marathon), zu Beginn ihrer Karriere war Jepchirchir im Jahr 2013 bereits in der Höhe Kenias den Safaricom Marathon in 2:47 Stunden gelaufen.
Peres Jepchirchir gewann ihren ersten ernsthaften Marathon in Tokyo-Saitama in 2:23:50. (c) TBS/Screenshot
Hinter der Siegerin kam mit großem Abstand Fatuma Sado in 2:26:45 auf Platz 2 und nachdem Mitfavoritin Rahma Tusa nach 35 km einbrach und völlig erschöpft auf Platz 5 in 2:32:30 einlief, arbeitete sich Belaynesh Oljira in 2:27:11 auf Platz 3 vor, was auch Nina Savina (BLR) mit Hausrekord von 2:28:44 gelang. Auf Platz 6 erreichte als erste Japanerin Kaori Yoshida (JPN) in 2:35:15 das Ziel. Wie ferner Brett Larner von den “Japan Running News” berichtete, gelang weiter hinten der 61-jährigen Japanerin Mariko Yugeta (JPN) in 2:56:54 eine weitere Verbesserung ihres 60+ Weltrekords, den sie erst vor kurzem als erste Frau auf unter 3 Stunden drücken konnte.
Die Liste aus Saitama mit den offiziellen Ergebnissen. (c) Veranstalter
| Ergebnisse 5. Saitama Int. Marathon | |||
| 1. | Peres Jepchirchir | KEN | 2:23:50 |
| 2. | Fatuma Sado | ETH | 2:26:45 |
| 3. | Belaynesh Oljira | ETH | 2:27:11 |
| 4. | Nina Savina | BLR | 2:28:44 |
| 5. | Rahma Tusa | ETH | 2:32:30 |
| 6. | Kaori Yoshida | JPN | 2:35:15 |
| 7. | Kasumi Yoshida | JPN | 2:38:39 |
| 8. | Paskalia Chepkorir | KEN | 2:39:16 |
| 9. | Yuki Mizuseda | JPN | 2:40:47 |
| 10. | Yurino Yokoyama | JPN | 2:50:50 |
| Splits der führenden Läuferin: | ||
| 5 km | 16:49 | 16:44 |
| 10 km | 33:45 | 16:56 |
| 15 km | 50:36 | 16:51 |
| 20 km | 1:07:44 | 17:08 |
| HM | 1:11:32 | |
| 25 km | 1:24:58 | 17:14 |
| 30 km | 1:42:09 | 17:11 |
| 35 km | 1:58:53 | 16:44 |
| 40 km | 2:16:13 | 17:20 |
| Marathon | 2:23:50 | 7:37 |