Gut sechs Monate nach dem London Marathon, wo der kenianische Shooting Star Abraham Kiptum (KEN) auf der halben und vollen Marathondistanz wegen Unregelmäßigkeiten im Blutpass von der Teilnahme ausgeschlossen wurde, hat die Athletics Integrity Unit (AIU) nun den ehemaligen Halbmarathon-Weltrekordhalter für die Dauer von vier Jahren gesperrt.
Bereits am 5. November wurde von der AIU mitgeteilt:
5/11/2019 | Abraham Kiptum | KEN | Use of a Prohibited Substance or Prohibited Method (Article 2.2) ABP Case – 4 years ineligibility from 26 April 2019 DQ results: 13 October 2018 to 26 April 2019 – DT decision appealable |
Den von den der WADA akkreditierten Laboren lagen im Zeitrahmen zwischen 13. Oktober und 25. Dezember 2018 sieben (auffällige) Blutproben vor. In diesen Zeitraum fällt auch sein Weltrekord von 58:18 Minuten im Halbmarathon von Valencia, der allerdings im September 2019 durch Geoffrey Kamworor in Kopenhagen auf 58:01 gesteigert wurde.
Zwei Wochen vor seinem Rekordlauf wurde bei ihm bei einer Out-of-Competition-Kontrolle in Kenia der höchste Hämoglobin-Wert in allen Proben gefunden. Diese Spitze erklärte Kiptum mit dem ständigen Wechsel zwischen seiner Heimat in der Höhenlage und Wettkämpfen auf Meereshöhe. Die zweite Erhöhung findet sich vor dem Abu Dhabi Marathon 2018, wo Kiptum in 2:04:16 Zweiter wurde (Ergebnis ist auch wegen zu kurzer Streckenlänge irregulär).
Abraham Kiptum wurde von der AIU für 4 Jahre gesperrt. (c) H. Winter
Die Experten der IAAF sahen ein Dopingvergehen und forderten eine vierjährige Sperre. In der Berufung entschied ein Sportgericht in London am 22. Oktober 2019 gegen Kiptum. Danach werden neben der Sperre – Kiptum ist ab dem 26. April 2023 wieder startberechtigt – , seine Resultate ab 13. Oktober 2018 gestrichen, einschließlich seines Halbmarathon-Weltrekords sowie seiner Leistung beim Abu Dhabi Marathon.