Mit den Siegen der beiden Weltrekordler auf der Halbmarathondistanz endete im Central Park die 49. Ausgabe des TCS New York City Marathon. Bei den Frauen gewann Joyciline Jepkosgei (KEN) in 2:22:38, während bei den Männern Geoffrey Kamworor (KEN) in 2:08:13 der Schnellste war. Insgesamt waren von gut 54.200 die Rekordzahl von etwa 53.600 Teilnehmer ins Ziel gekommen, die bei guten äußeren Bedingungen den nicht einfach zu laufenden Kurs durch Big Apple bewältigten. Von den Topathleten sahen diese Läufermassen während des Rennens wenig, denn die liefen den Freizeitläufern, die mittlerweile ein halbes Vermögen für einen Start auf der New Yorker Strecke aufbringen müssen, weit davon.
Bei den Frauen war es eine 15-köpfige Gruppe, die 5 km nach 17:14 passierte, nach 10 km in 34:10 waren davon noch 10 Läuferinnen übrig geblieben. Kurz darauf kam Bewegung ins Rennen als die US-Schlechtwetter-Läuferin Desiree Linden (USA) das Tempo anzog und bei 15 km in 51:10 einige Sekunden vor der Konkurrenz lag. An der 20 km-Marke in 1:07:54 war ihr Vorsprung auf 15 Sekunden auf 4 Verfolgerinnen angewachsen, die die wackre US-Athletin aber bis zur Halbmarathon-Marke in 1:11:39 wieder einholten. Kurz darauf waren es die Favoritinnen im Vorfeld, neben Debütantin Jepkosgei, die vierfache New York City Siegerin Mary Keitany (KEN) sowie Ruti Aga (ETH) (PB 2:18:34), die sich absetzten und den Sieg unter sich ausmachten.
Über 25 km in 1:24:55 und 30 km in 1:41:47 waren es dann Jepkosgei und Keitany, die Aga hinter sich ließen und sich bei 35 km in 1:58:33 einen Vorsprung von 25 Sekunden auf Aga herausgearbeitet hatten. Noch vor Erreichen des Central Parks suchte Jepkosgei mit kraftvollen Schritten die Entscheidung, was ihr bis 40 km in 2:15:19 auch eindrucksvoll gelang. Keitany lag hier in 2:15:44 so weit zurück, dass ihr fünfter Erfolg in New York City so gut wie ausgeschlossen erschien. Auch von Aga, die hier schon volle zwei Minuten zurücklag, ging keine Gefahr mehr aus.
Nach 35 km konnte sich Jepkosgei von Keitany entscheidend lösen. (c) ESPN/Screnshot
Jepkosgei gewann das Rennen in 2:22:38, womit sie in der zweitbesten Zeit auf dieser Strecke den Kursrekord durch Margaret Okayo von 2:22:31 denkbar knapp verpasste. Bereits im März hatte die 25-jährige Kenianerin den Halbmarathon an gleicher Stelle für sich entscheiden können. Keitany wurde Zweite in 2:23:32 und Ruti Aga wurde Dritte in 2:25:51. Unbedingt zu erwähnen bleibt Sinead Diver (AUS), die mit 42 Jahren als Fünfte in 2:26:23 für ein großartiges Resultat in der Masterkategorie sorgte.
Im von der Leistungsbreite her sehr überschaubarem Elitefeld, war es zunächst Shura Kitata (ETH), der vorne das Tempo machte und bald darauf von seinem Landsmann und frisch gebackenem Weltmeister sowie Vorjahressieger Lelisa Desisa (ETH) an der Spitze abgelöst wurde. 5 km wurden oin 15:16 und 10 km in 30:33 zurückgelegt. Dann strich schon bald darauf Desisa die Segel, womit nach ca. 7 Meilen ein weitgehend sinnloses Unterfangen sein erwartbares Ende fand. Nicht jeder kann eben hochwertige Rennen in so kurzen Zeitspannen abliefern wie das japanische Unikum Yuki Kawauchi, um den es seit Beginn seiner Karriere als Profi jedoch immer ruhiger wird. Über 45:45 bei 15 km und 1:01:20 bei 20 km lagen nach der Hälfte in 1:04:50 12 Läufer an der Spitze, darunter auch der deutsche Marathon-Rekordhalter Arne Gabius (GER).
Durch das überschaubare Elitefeld avancierte Gabius sogar zum siebtbesten Starter im Rennen. Das nutzte ihm anschließend allerdings wenig, denn als es auf der Queensboro Bridge in 1:17:04 zur 25 km-Marke ging, hatte Gabius den Anschluss nach vorne verloren und lag bereits 20 Sekunden zurück. Erst nach 30 km in 1:32:25 reduzierte sich die Spitzengruppe schnell auf das Quintett Kamworor, Albert Korir (KEN), Kitata, Girma Gebre (ETH) und den Läufer mit der besten Vorleistung von 2:04:06 Tamirat Tola (ETH). Bald darauf fiel auch bei den Männer die Entscheidung im Central Park, wo sich Geoffey Kamworor mit schnellen Schritten von der Konkurrenz verabschiedete, um das Rennen nach 2:08:13 zu gewinnen.
Geoffrey Kamworor konnte den New York City zum zweiten Mal gewinnen. (c) ESPN/Screenshot
Im Ziel wurde dem Sieger als erstes von Eliud Kipchoge gratuliert, der wegen einer Ehrung vor Ort weilte. Platz 2 ging an Albert Korir in 2:08:36, der sich immer wieder umschaute, ob der “Nobody” Girma Gebre nicht doch zu ihm auflief. Gebre wurde in 2:08:38 überraschender Dritter, denn mit der Startnummer #443 war er nicht im Elitepool gestartet, weil man ihm – in einer eventtypischen Arroganz – im Vorfeld keinen Elitestatus einräumen wollte. Gebre, ein weitgehend in den USA lebender Äthiopier, hatte im Frühjahr beim Healthy Kidnee Run über 10 km in New York City bereits Platz 2 belegt und beim Piitsburgh Marathon das Ziel in 2:13 Stunden erreicht.
Bleibt zu hoffen, dass der gute Mann, der in der lokalen Laufszene schon lange kein Unbekannter mehr war, als kein Eliteathlet sein Preisgeld von 60.000 USD auch ausbezahlt bekommt. Erst auf den folgenden Plätzen kamen dann die hoch eingeschätzten Äthiopier Tamirat Tola in 2:09:20 sowie Shura Kitata in 2:10:39 ins Ziel. Arne Gabius konnte sich nach einer Schwächephase wieder fangen und beendete das Rennen als Elfter in 2:12:57. Das reicht immerhin noch zur deutschen Jahresbestzeit, zu mehr aber auch nicht. Sowohl vom Platz als auch von der Zeit reichte seine Vorstellung nicht für eine Qualifikation für den Olympischen Marathon in Tokyo/Sapporo.
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. | Joyciline Jepkosgei | KEN | 2:22:38 |
2. | Mary Keitany | KEN | 2:23:32 |
3. | Ruti Aga | ETH | 2:25:51 |
4. | Nancy Kiprop | KEN | 2:26:21 |
5. | Sinead Diver | AUS | 2:26:23 |
6. | Desiree Linden | USA | 2:26:46 |
7. | Kellyn Taylor | USA | 2:26:52 |
8. | Ellie Pashley | AUS | 2:27:07 |
9. | Belaynesh Fikadu | ETH | 2:27:27 |
10. | Mary Ngugi | KEN | 2:27:36 |
Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
1. | Geoffrey Kamworor | KEN | 2:08:13 |
2. | Albert Korir | KEN | 2:08:36 |
3. | Girma Gebre | ETH | 2:08:38 |
4. | Tamirat Tola | ETH | 2:09:20 |
5. | Shura Kitata | ETH | 2:10:39 |
6. | Jared Ward | USA | 2:10:45 |
7. | Stephen Sambu | KEN | 2:11:11 |
8. | Yoshiki Takenouchi | JPN | 2:11:18 |
9. | Abdi Abdirahman | USA | 2:11:34 |
10. | Connor McMillan | USA | 2:12:07 |
11. | Arne Gabius | GER | 2:12:57 |
12. | Daniel Mesfun | ERI | 2:13:07 |
Liste der Eliteathletinnen: | |
Mary Keitany, KEN | 02:17:01 |
Worknesh Degefa, ETH | 02:17:41 |
Ruti Aga, ETH | 02:18:34 |
Nancy Kiprop, KEN | 02:22:12 |
Desiree Linden, USA | 02:22:28 |
Sinead Diver, AUS | 02:24:11 |
Kellyn Taylor, USA | 02:24:29 |
Sara Hall, USA | 02:26:20 |
Ellie Pashley, AUS | 02:26:21 |
Belaynesh Fikadu, ETH | 02:26:41 |
Yinli He, CHN | 02:27:35 |
Diane Nukuri, USA | 02:27:50 |
Buze Diriba, ETH | 02:28:06 |
Allie Kieffer, USA | 02:28:12 |
Mary Ngugi, KEN | 02:28:33 |
Roberta Groner, USA | 02:29:09 |
Gerda Steyn, RSA | 02:31:04 |
Kaitlin Goodman, USA | 02:32:08 |
Danna Herrick, USA | 02:32:19 |
Lindsey Scherf, USA | 02:32:19 |
Sasha Gollish, CAN | 02:32:54 |
Kate Landau, USA | 02:33:29 |
Katy Jermann, USA | 02:33:41 |
Alia Gray, USA | 02:34:00 |
Nicole DiMercurio, USA | 02:36:03 |
Bizuwork Getahun, ETH | 02:36:29 |
Bose Gemeda, ETH | 02:39:15 |
Meseret Ali, ETH | 02:40:41 |
Paula Pridgen, USA | 02:41:29 |
Jennifer Bigham, USA | 02:41:37 |
Margo Malone, USA | 02:42:22 |
Ana Johnson, USA | 02:43:11 |
Megan Foster, USA | 02:43:44 |
Molly Bookmyer, USA | 02:44:07 |
Joyciline Jepkosgei, KEN | Debüt |
Liste der Eliteathleten: | |
Tamirat Tola, ETH | 02:04:06 |
Lelisa Desisa, ETH | 02:04:45 |
Shura Kitata, ETH | 02:04:49 |
Geoffrey Kamworor, KEN | 02:06:12 |
Albert Korir, KEN | 02:08:03 |
Yassine Rachik, ITA | 02:08:05 |
Arne Gabius, GER | 02:08:33 |
Abdi Abdirahman, USA | 02:08:56 |
Jared Ward, USA | 02:09:25 |
Michel Butter, NED | 02:09:58 |
Yoshiki Takenouchi, JPN | 02:10:01 |
Daniel Mesfun, ERI | 02:10:06 |
Brett Robinson, AUS | 02:10:55 |
Jack Rayner, AUS | 02:11:06 |
Stephen Sambu, KEN | 02:11:07 |
Tadesse Yae, ETH | 02:11:50 |
Birhanu Dare, ETH | 02:12:21 |
Tyler McCandless, USA | 02:12:28 |
Mustafa Mohamed, SWE | 02:12:28 |
Kiya Dandena, USA | 02:12:56 |
Harbert Okuti, UGA | 02:13:01 |
Tyler Pennel, USA | 02:13:32 |
Tyler Jermann, USA | 02:13:39 |
Joe Whelan, USA | 02:13:39 |
Craig Leon, USA | 02:13:40 |
Jarrett LeBlanc, USA | 02:13:51 |
Brendan Martin, USA | 02:15:30 |
Louis Serafini, USA | 02:17:25 |
Matt McClintock, USA | 02:18:03 |
Mo Hrezi, LBA | 02:18:40 |
Mizael Carrera, PUR | 02:19:29 |
Jamie Julia, PUR | 02:20:17 |
Jorge Maravilla, USA | 02:21:57 |
Connor McMillan, USA | 02:23:28 |
Collin Bennie, USA | Debüt |
John Raneri, USA | Debüt |
Andy Vernon, GBR | Debüt |