Die mit großer Spannung erwartete 14. Ausgabe des Medio Maratón de Valencia Trinidad Alfonso EDP endete mit Siegen von Yomif Kejelcha (ETH) und Sebere Teferi (ETH). Mit Siegerzeiten von 59:05 und 1:05:32 lag man deutlich hinter den im Vorfeld anvisierten Jagden auf die Weltrekorde, die zwischenzeitlich Valencia bei den Frauen sowie Männern hielt. Bei den Männern konnte mittlerweile die von Dopingvorwürfen begleitete Marke von Abraham Kiptum von 58:18 aus dem letzten Jahr in Kopenhagen durch Geoffrey Kamworor auf 58:01 gesteigert werden.
Nach 22:30 Minuten kam Sifan Hassan durch Verschulden eines männlichen Mitläufers zu Fall. (c) Livestream/Screenshot
Im Frauenrennen war man über 15:18 bei 5 km und 3:42 bei 10 km perfekt im Soll für einen Lauf in die Regionen des Weltrekords von Joyciline Jepkosgei mit 1:04:51 an gleicher Stelle im Jahr 2017. Aber schon zuvor hatte sich nach 22:30 Minuten mit dem Sturz der niederländischen Ausnahmeläuferin Sifan Hassan (NED) durch einen unachtsamen männlichen Begleiter eine rennentscheidende Szene abgespielt, die möglicherweise eine Zeit in Rekordnähe gekostet hatte. Nach dem Sturz der Topfavoritin und frisch gebackenen Doppel-Weltmeisterin von Doha lagen nur noch Senbere Teferi zusammen mit Joan Chelimo (KEN) vorne, während Hassan bei 10 km, um den Anschluss bemüht, 4 Sekunden zurücklag.
Dieser Abstand der leicht angeschlagenen Hassan steigerte sich bei 15 km auf 15 Sekunden, die das Führungsduo nach 46:15 erreichte. Zwei Minuten später konnte sich Teferi entscheidend von Chelimo absetzen, und über 1:02:00 bei 20 km das Rennen in flotten 1:05:32 zu gewinnen. Damit versserte sie den äthiopischen Rekord um 13 Sekunden, den sie im Februar in Ras Al Khaimah aufgestellt hatte. Auf Platz 2 arbeitete sich noch Hassan in 1:05:53 vor, die Chelimo in 1:06:09 auf Platz 3 verdrängen konnte. Bei nahezu perfekten Bdingungen (12°C, wenig Wind) konnte man nur spekulieren, welche Auswirkungen der Sturz Hassans auf einen Rekord hatte. Die Doppel-Weltmeisterin äußerte aber nach dem Renne, dass ihr die vielen Läufe in Doha durchaus merklich Substanz gekostet hatten.
Senbere Teferi gewann den Halbmarathon mit äthiopischen Landesrekord. (c) Livestream/Screenshot
Das Rennen der Männer gingen 2 Tempomacher mit ca. 18 Topathleten mit 2:50 Minuten für den ersten Kilometer an. Über 8:30 nach 3 km und 11:09 nach 4 km erreichte man 5 km nach 13:55 Minuten, ca. 10 Sekunden hinter der Durchgangszeit zum Weltrekord. Über 19:34 bei 7 km dünnte die Spitzengruppe auf 6 Läufer aus, und ohne Tempomacher erreichte man 10 km nach 27:55. Bei 12 km in 33:40 lagen noch 5 Athleten vorne, was sich bis 15 km in 42:08 auf das Quartett Kejelcha, Jemal Yimer (ETH), Benard Ngeno (KEN) und Leonard Barsoton (KEN) reduzierte. Auf den Weltrekord lag man in der Durchgangszeit bereits eine volle Minute zurück, und auch der Kursrekord aus dem Vorjahr von 58:18 war außer Reichweite.
Yomif Kejelcha gewann den Halbmarathon in Valencia in 59:05 Minuten. (c) Livestream/Screenshot
Nach 56:13 bei 20 km gab es einen sehenswerten Endspurt, den der Topläufer auf der Bahn Yomif Kjelcha souverän in 59:05 gewann. Dabei lief der Äthiopier den Restpart von der 20 km-Marke in eindrucksvollen 2:52, was einem km-Split von 2:37 entspricht! Benard Ngeno wurde in 59:07 Zweiter, und das Fotofinish um Platz 3 gewann weitere 2 Sekunden später Jemal Yimer gegen Leonard Barsoton. 6 Läufer erreichten eine Zeit von unter einer Stunde, auf Platz 8 lief Sondre Moen (NOR) in 1:00:15 als bester Europäer ins Ziel.
Ergebnisse Halbmarathon der Männer:
1 Yomif Kejelcha (ETH) 59:05
2 Benard Ngeno (KEN) 59:07
3 Jemal Yimer (ETH) 59:09
4 Leonard Barsoton (KEN) 59:09
5 Shadrack Korir (KEN) 59:40
6 Geoffrey Koech (KEN) 59:58
7 Henry Rono (KEN) 1:00:13
8 Sondre Moen (NOR) 1:00:15
Ergebnisse Halbmarathon der Frauen:
1 Senbere Teferi (ETH) 1:05:32
2 Sifan Hassan (NED) 1:05:53
3 Joan Chelimo (KEN) 1:06:09
4 Alia Saeed Mohammed (UAE) 1:08:01
5 Tigst Assefa (ETH) 1:08:24
6 Netsanet Gudeta Kebede (ETH) 1:08:35
7 Molly Huddle (USA) 1:09:35
8 Genet Kassahun (ETH) 1:11:09