Sifan Hassan (NED) sorgte mit einem neuen Weltrekord über die Meile (1609,344 m) für das Highlight des Diamond League Meeting “Herculis” in Monaco. Der Lauf stand unter dem Motto “Brave Like Gabe” und sollte an die US-Läuferin Gabriele Grunewald erinnern, die kürzlich einem Krebsleiden erlag. Die 26-jährige für die Niederlande startende gebürtige Äthiopierin Hassan steigerte in 4:12,33 die alte Bestmarke von 4:12,56 durch Svetlana Masterkova aus dem Jahr 1996 um 0,23 Sekunden. Damit gewann sie mit großem Vorsprung ein Rennen, bei dem es zur Hälfte bei 800 m in 2:08,5 nicht mehr nach einem Rekordlauf aussah. Erst als die Tempomacherin Olha Lyakhaova (UKR) den Weg frei machte, stürmte Hassan zusammen mit Gudaf Tsegay (ETH) an der Spitze davon, passierte die 1000 m nach glatten 2:40,0 und absolvierte die 1200 m in 3:10,2 – die letzten 400 m in sehr schnellen 61,7 Sekunden. Dies war dann die Basis zum Rekord, den Hassan einsam an der Spitze mit einer letzten Runde in 62,2 Sekunden doch noch realisierte. Ihre Durchgangszeit bei 1500 m betrug gleichfalls beeindruckende 3:55,4.
Sifan Hassan lief in Monaco einen neuen Weltrekord über die Meile. (c) FBK-Games
Hassan, die schon seit einigen Jahren über 1500 m zur erweiterten Weltspitze gehört, wechselte Ende 2016 in das nicht unumstrittene “Oregon Nike Projekt” unter Leitung von Alberto Salazar. Ihre Leistungssprünge, insb. auch in den Schlussphasen der Rennen, sind unübersehbar und ihr Spektrum von den Mittelstrecken bis zum Halbmarathon beeindruckend. Ihr Debüt im Halbmarathon absolvierte sie im September 2018 in Kopenhagen in 1:05:15, beim Berliner Halbmarathon scheiterte sie in 1:05:45 bei dem Versuch, den Weltrekord zu unterbieten.
Bereits im Februar lief sie gleichfalls in Monaco, allerdings auf der Straße, einen Weltrekord über 5 km in 14:44 Minuten. Am 2. Mai gewann sie in Stanford ihr Debüt über 10.000 m auf der Bahn in 31:18,12, am 16. Juni beim Diamond League Meeting in Rabat erzielte sie mit 3:55,93 eine PB über 1500 m (da war sie heute im Split sogar etwas schneller) und am 30. Juni beim Diamond League Meeting in Stanford einen großartigen Europarekord über 3000 m in 8:18,49.
Neben dem Weltrekord durch Hassan gab es in Monaco eine Flut weiterer Topresultate. Über 800 m gewann Nigel Amos (BOT) in 1:41,89, den Stabhochsprung gewann Piotr Lisek (POL) mit Landesrekord von 6,02 m, im Dreisprung gewann Christian Taylor (USA) in 17,82 m knapp vor seinem Landsmann Will Claye (USA) in 17,75 m. Einen deutschen Sieg gab es im Speerwurf der Männer durch Andreas Hoffmann (GER) in 87,84 m. Die hohen Erwartungen an den 1500m-Lauf der Männer erfüllten sich nur in Ansätzen. Es gewann der aktuelle Topstar der Szene Timothy Cheruiyot (KEN) in 3:29,92, und auf Platz 2 verpasste der norwegische Jungstar Jakob Ingebrigtsen in 3:30,47 innerhalb einer Wochenfrist die 3:30-Barriere erneut denkbar knapp.
Ergebnisse Meile der Frauen: | |||
1. | Sifan Hassan | NED | 4:12,33 WR |
2. | Laura Weightman | GBR | 4:12,60 PB |
3. | Gabriela Debues-Stafford | CAN | 4:17,87 NR |
4. | Gudaf Tsegay | ETH | 4:18,31 |
5. | Rababe Arafi | MAR | 4:18,42 NR |
6. | Axumawit Embaye | ETH | 4:18,58 PB |
7. | Winnie Nanyondo | UGA | 4:18,65 NR |
8. | Ciara Mageean | IRL | 4:19,03 PB |
9. | Rachel Schneider | USA | 4:20,91 PB |
10. | Alemaz Samuel | ETH | 4:23,35 |