Temperaturen von bereits 28°C zur Startzeit um 10 Uhr und volle Sonneneinstrahlung machten die 25. Jubiläumsausgabe des Hella Hamburg Marathon zu einer Tortour, die die Favoriten Stephen Kiprotich (UGA) und Melat Kejete (GER) in 1:04:11 bzw. 1:11:29 gewannen. Erfreulicher Weise gab es trotz der schon im Vorfeld zu erwartenden extremen Bedingungen keine ernsthafteren Vorfälle, 8056 von 8402 gestarteten Läufern erreichten das Ziel. Allerdings mussen nach Angaben der städtischen Feuerwehr 141 Läufer versorgt werden, davon wurden 57 in Krankenhäuser gebracht. Die Wasservorräte vom Hauptsponsor “Hella” seien stellenweise ausgegangen, auch weil viele Läufer mehrere Becher für sich in Anspruch nahmen. Löschfahrzeuge hätten daraufhin die Läufer zudem mit einem Strahl aus (Feuerwehr-)Schläuchen abgekühlt.
Angriffe auf die Kursrekorde von 1:00:52 von Merhawi Kesete und 1:10:13 durch Gladys Jeptepkeny waren heute nicht möglich. Im Rennen der Männer bestimmten zunächst 7 Läufer das Geschehen an der Spitze. Nach gut 6 km setzten sich an der Spitze der Marathon-Olympiasieger von 2012 Stepen Kiprotich, Geoffrey Ronoh (KEN) und der junge Äthiopier Mateb Muluneh (ETH) ab, die nach der Hälfte der Distanz beim Viertel-Marathon in 31:36 einige Sekunden vor den ersten Verfolgern lagen. Die Entscheidung des Rennens fiel nach knapp 50 Minuten zwischen 16 und 17 km, als sich Kiprotich schnell von seinen Konkurrenten verabschiedete, um den Lauf nach 1:04:11 zu gewinnen.
Stephen Kiprotich gewann den Hella Hamburg Halbmarathon. (c) H. Winter
Bei den hohen Temperaturen brachen auch die Topläufer im zweiten Teil ein, so dass die erhofften schnellen Zeiten auf dem Hamburger Kurs auf die Zukunft verschoben werden mussten. Geoffrey Ronoh, der 2014 in Klagenfurt den Halbmarathon bereits in 59:45 gerannt war, wurde in 1:04:43 Zweiter vor Mateb Muluneh in 1:05:02. Bester deutscher Läufer war der Regensburger Eric Hille (GER) in 1:08:15.
Bei den Frauen gab es durch Melat Kejeta (GER) aus Kassel den erwarteten Sieg. Die seit März 2019 für Deutschland startberechtigte Läuferin setzte sich schon früh von der Konkurrenz ab und hatte nach der Hälfte bei 10,55 km in 34:40 einen Vorsprung von 20 Sekunden auf die ersten Verfolgerinnen Gladys Cheptepkeny (KEN) und Tabitha Gichia (KEN) herausgelaufen. Für Kejete war hier noch der Streckenrekord in Reichweite, aber auch sie musste den äußeren Bedingungen Tribut zollen und erreichte das Ziel “erst” nach 1:11:29. Ihr Vorsprung auf die Zweitplatzierte Cheptepkeny in 1:13:22 betrug fast zwei Minuten und vier Minuten auf Tabitha Gichia in 1:15:33 auf Platz 3. Beste deutsche Läuferin wurde Svenja Ojstersek (GER) aus Düsseldorf in 1:21:30 auf Platz 8. Die deutsche Meisterin im Halbmarathon Anja Scherl (GER) aus Regensburg lag zur Hälfte in 38:04 noch auf Platz 8, ist aber in der Ergenisliste im Ziel nicht mehr gelistet.
Ergebnisse Halbmarathon der Männer | |||
1. | Stephen Kiprotich | UGA | 1:04:11 |
2. | Geoffrey Ronoh | KEN | 1:04:43 |
3. | Mateb Muluneh | ETH | 1:05:02 |
4. | Yimer Getahun | ISR | 1:06:02 |
5. | Tesama Moogas | ISR | 1:06:40 |
6. | Philip Langat | KEN | 1:06:49 |
7. | Eric Hille | GER | 1:08:15 |
8. | Kennedy Njogu | KEN | 1:09:14 |
Ergebnisse Halbmarathon der Frauen: | |||
1. | Melat Kejeta | GER | 1:11:29 |
2. | Gladys Cheptepkeny | KEN | 1:13:22 |
3. | Tabitha Gichia | KEN | 1:15:33 |
4. | Yelana Dolinin | ISR | 1:16:29 |
5. | Marisa Cabrero | ESP | 1:16:33 |