Nancy Kiprop (KEN) sorgte mit dem dritten Sieg in Folge sowie einem großartigen Streckenrekord in 2:22:12 für das Highlight der 36. Ausgabe des Wien Marathon am letzten Sonntag. Das Rennen der Männer gewann ihr Landsmann Vincent Kipchumba (KEN) in gleichfalls beachtlichen 2:06:56. Im Rennen der Frauen startete Kiprop mit einem Tempomacher in einem so hohen Tempo, dass keine andere Frau ihr folgen konnte. So blieb es dann auch bis zum Ziel, wo ihr Vorsprung über 3 Minuten betrug. Bereits nach 5 km in 16:28 lag die nächste Frau Angela Tanui (KEN) in 16:41 deutlich zurück. 10 km passierte Kiprop in 32:57, 15 km in 49:08, 20 km in 1:05:59 und den Halbmarathon erreichte sie bereits nach 1:09:24. Damit war sie sensationell auf Kurs zu einer Zeit um 2:19 Stunden unterwegs, der Streckenrekord der kürzlich verstorbenen Maura Viceconte aus dem Jahr 2000 betrug 2:23:47.
Nancy Kiprop kurz nach der Halbmarathonmarke, die “real-time” Einblendung war sicher eine nette Idee, lag aber völlig daneben. (c) ORF/Screenshot
Über 1:22:36 bei 25 km und 1:39:22 bei 30 km setzte Nancy ihre Tempohatz fort, ließ zwar danach – der schnellen Fahrt im ersten Part Tribut zollend – etwas nach, pulverisierte aber nach 1:56:43 für 35 km und 2:14:19 für 40 km in 2:22:12 den alten Streckenrekord in eine neue Dimension. Ihr Presigeld wird sie sicher wie in den Vorjahren in soziale Projekte in ihrem Heimatland stecken. Platz 2 erreichte Tanui in 2:25:37 und Maurine Chepkemoi (KEN) kommplettierte in 2:26:16 ein rein kenianisches Podium.
Bei den Männern wurde gleichfalls bei guten äußeren Bedingungen flott gestartet. 18 Läufer lagen zunächst bei 5 km in 14:56, 10 km in 29:53 und 44:40 bei 15 km an der Spitze. Nach exakt einer Stunde bei 20 km überliefen 13 Läufer die Matten der Zeitnahme am Halbmarathon nach 1:03:22 und waren damit auf Kurs zu einer Zeit von unter 2:07 Stunden. Auf die Läufer wartete nun bald der Prater, wo das Tempo etwas abfiel: 1:15:08 bei 25 km, 1:30:34 bei 30 km und 1:45:59 bei 35 km. Die km-Splits stiegen kurzfristig bis auf 3:10 Minuten an. Nach 37 km waren noch drei Läufer vorne, was sich schnell auf das Duell zwischen Kipchumba und Tadesse Abraham (SUI) reduzierte.
Abraham Kipchumba gewann den Wien Marathon 2019. (c) ORF/Screenshot
Noch vor 39 km konnte sich Kipchumba von seinem Mitstreiter aus der Schweiz absetzen und das Rennen über 2:00:35 bei 40 km in 2:06:56 gewinnen. Der 28-jährige Kenianer gewann damit seinen ersten größeren Marathon und konnte seine Bestleistung von 2:10:23 nicht unerheblich steigern. Auf der Liste der engeren Favoriten stand er jedenfalls vor dem Rennen nicht.
Abraham konnte sein Vorhaben eines Sieges mit Platz 2 in 2:07:24 nicht ganz umsetzen, lief aber im Vergleich zum Dubai Marathon im Januar (2:09 Stunden) ein gutes Rennen und die zweitschnellste Marathonzeit seiner Karriere. Dritter wurde Solomon Mutai (UGA) in 2:08:25. Bei den deutschen Marathonmännern läuft es aktuell weniger gut, Philipp Baar (SCC Berlin) brach im zweiten Teil ein und landete in 2:18:45 auf Platz 19.
Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
1. | Vincent Kipchumba | KEN | 2:06:56 |
2. | Tadesse Abraham | SUI | 2:07:24 |
3. | Solomon Mutai | UGA | 2:08:25 |
4. | Raymond Choge | KEN | 2:09:02 |
5. | Henry Chirchir | KEN | 2:09:16 |
6. | Brimin Misoi | KEN | 2:09:31 |
7. | Vincent Yator | KEN | 2:10:02 |
8. | Robert Chemosin | KEN | 2:10:09 |
9. | Edwin Kosgei | KEN | 2:10:11 |
10. | Kenneth Keter | KEN | 2:10:15 |
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. | Nancy Kiprop | KEN | 2:22:12 |
2. | Angela Tanui | KEN | 2:25:37 |
3. | Maurine Chepkemoi | KEN | 2:26:16 |
4. | Rahma Tusa | ETH | 2:26:58 |
5. | Milliam Ebongon | KEN | 2:29:33 |
6. | Eva Wutti | AUT | 2:34:12 |
7. | Rutendo Nyahora | ANG | 2:34:49 |
8. | Manuela Soccol | BEL | 2:40:05 |