39. NN Rotterdam Marathon am 7. April 2019: Sieger von 2017 Marius Kipserem wieder am Start

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Mit sechs Topathleten mit Bestzeiten von unter 2:06 Stunden geht der Rotterdam Marathon am 7. April 2019 in die 39. Runde. Immer wieder war der Lauf in der niederländischen Hafenstadt mit schnellen Zeiten in den Schlagzeilen, schon die Ouvertüre im Jahre 1981 war damals mit dem Sieg von John Graham in 2:09:28 ein ausgesprochen schnelles Rennen. In der Zwischenzeit wurden in Rotterdam drei Welt-Bestleistungen aufgestellt: Carlos Lopez (POR) mit 2:07:12 im Jahr 1985, Belayneh Dinsamo (ETH) mit 2:06:50 im Jahr 1988 und bei den Frauen Tegla Loroupe (KEN) mit 2:20:47 im Jahr 1998.

Topathlet in diesem Jahr ist Marius Kipserem (KEN), der den Rotterdam Marathon bereits 2016 in 2:06:11 gewinnen konnte, im letzten Jahr wurde er in 2:07:22 Fünfter. Im Dezember 2018 sorgte Kipserem unverschuldet für erhebliches Aufsehen, als er die Premiere des Marathon in Abu Dhabi in grandiosen 2:04:04 gewann. Nach aktueller Einschätzung  war aber die Strecke dort nur 42 km lang, so dass die Zeit nicht gewertet werden kann, obwohl sie nach dem Tokyo Marathon nun auch in Rotterdam mit einem Sternchen versehen in der Liste der Eliteathleten aufgeführt wird. Es ist in der Tat ein Trauerspiel, dass auch 4 Monate nach dem Lauf in Abu Dhabi immer noch ein offizielles Statement der Organisatoren zu diesem Problem fehlt. Die IAAF hat sich gleichfalls zu dieser Thematik nicht geäußert, führt aber die Zeit von Kipserem in den Bestenlisten nicht auf.

abu-dhabi-mar-2018-finish-winner-kipseremMarius Kipserem gewann auf einer vermeintlich 195 m zu kurzen Strecke den Marathon in Abu Dhabi. (c) Livestream/Screenshot

Beim Rotterdam Marathon will Kipserem diese Zeit unter regulären Bedingungen  bestätigen und wird vor seinem Abflug aus Kenia in der “Daily Nation” zitiert: “My training went on well and I’m prepared for stiff competition but I want to be among the first three athletes. If the weather will be favourable, I think I can lower my time as I look forward to participate in the major marathons in future.”

Sein Trainingspartner Elijah Kemboi (KEN), Sieger des Sydney Marathon, steht mit einer PB von 2:07:34 in der Starterliste, die er bereits 2013 in Frankfurt erzielte. Auch wenn er im letzten Jahr 2:10 Stunden nicht unterbieten konnte, fühlt auch er sich in guter Form mit Aussichten auf einen Platz auf dem Podium. Das dürfte aber angesichts der Vorleistungen der Konkurrenten ein fast aussichtsloses Unterfangen werden, denn weitere fünf Akteure haben Zeiten von unter 2:06 Stunden aufzuweisen. Allen voran ist das Tsegaye Mekonnen (ETH), der bei seinem Sieg im Dubai Marathon im Jahr 2014 2:04:32 lief. Danach konnte er solche Regionen nicht mehr erreichen, allerdings gewann er 2017 den Hamburg Marathon in 2:07:26.

Markos Geneti (ETH) schaffte seine PB von 2:04:54 bereits 2012, wo er beim Dubai Marathon Dritter wurde. Auch er konnte diese Zeit nur noch im Jahr danach bestätigen, ansonsten lief er zum letzten Mal im Jahr 2017 2:10:06 beim Guangzhou Marathon. Vincent Kiprutos (KEN) Bestzeit datiert sogar aus dem Jahr 2010, wo er in Rotterdam in 2:05:13 Dritter wurde. Seine letzte herausragende Leistung mit 2:06:14 datiert vom Berlin Marathon 2017.

Gegenüber diesen ganzen Klub von “Oltimern” hat Emanuel Saina (KEN) seine PB von 2:05:02 erst im Januar beim schnellen Rennen in Dubai aufgestellt. Damit rangiert er in der aktuellen Welt-Jahresbestenliste auf Platz 5. Und auch Woldaregay Kelkile (ETH) hat mit 2:05:56 als Dritter beim Rotterdam Marathon die 2:06er-Stunden-Grenze unterboten, im letzten Oktober gewann er den Frankfurt Marathon in 2:06:36 und im Januar 2019 erreichte er in Dubai 2:06:09, landete dort damit aber nur auf Platz 6.

Zu beachten ist auch der für die Türkei startende gebürtige Kenianer Kaan Kigen Özbilen (TUR), der sich zusammen mit Kipserem und Kemboi in Kenia auf Rotterdam vorbereitet hat und im Februar beim Halbmarathon in Ras Al Khaimah in 59:48 erstmals in seiner Karriere unter einer Stunde blieb. Mit einer Bestzeit im Marathon von 2:06:10 hat er eine Auge auf den Europarekord von 2:05:10 durch Mo Farah geworfen. Gute Form zeigte im Februar auch Abdi Nageeye (NED) beim Marugame Halbmarathon in Japan, den er in 1:00:24 gewann. Seine PB im Marathon erzielte er 2017 beim Amsterdam Marathon mit 2:08:16. Und von den europäischen Läufern ist auch Koen Naert (BEL) dabei, der etwas überraschend im August 2018 in 2:09:51 Europameister im Marathonlauf wurde. Seine Chancen auf ein vorderen Platz dürften aber angesichts der mächtigen Konkurenz eher bescheiden sein.

b-em-2018-mar-men-neart-41kmMit Koen Naert ist der amtierende Europameister am Start. (c) H. Winter

Bei den Frauen ist Ashete Bekele Dido (ETH) die Topfavoritin, die sich im letzten Jahr in Valencia auf 2:21:14 steigerte. Sentayehu Lewetegn (ETH) wurde im letzten Jahr in Rotterdam in 2:30:29 Dritte, steigerte sich dann in Frankfurt im Oktober auf 2:22:45 und erreichte als Fünfte beim Dubai Marathon im Januar 2019 2:25:59. Stella Barsosio (KEN) lief beim letzten Paris Marathon 2:23:43 und Kellyn Taylor (USA) brillierte beim Grandmas Marathon 2018 in 2:24:29. Gespannt sein darf man auf das Debüt von Fabienne Schlumpf (SUI), die sich in der letzten Zeit auf den Unterdistanzen erheblich steigern konnte, und auf den Auftritt der frühreren Weltklasse-Bahnläuferin Elvan Abeylegesse (TUR), die sich nach langer Pause beim Istanbul Marathon im November mit einem eindrucksvollen Testlauf zurückmeldete.

Traditionsgemäß erfolgt der Start mit einer Kanone auf der Coolsingel um 10 Uhr Ortszeit. Etwa 17.000 Teilnehmern sind für den Marathon gemeldet.

Deelnemerslijst Rotterdam