Auch starker Wind, der in Böen mit Geschwindigkeiten von über 20 km/h wehte, stand einem neuen Streckenrekord bei den Frauen bei der 37. Auflage des Mainova Frankfurt Marathon nicht entgegen. In 2:20:36 konnte Meskerem Assefa (ETH) die Bestmarke aus dem Jahr 2012 von Meseret Melkamu um 25 Sekunden steigern. Das Rennen der Männer gewann in einem spannenden Sprintfinish der Vorjahreszweite Kekile Woldaregay (ETH) in 2:06:37 das Rennen der Männer, in dem Mark Kiptoo (KEN) als Sechster einen neuen Master-Weltrekord von 2:07:50 aufstellte und die Marke seines Landsmanns Kenneth Mungara um 48 Sekunden steigerte.
Im Rennen der Frauen absolvierte ein Pulk mit 14 Frauen die 5 km in 16:40, die deutsche Hoffnung Katharina Heinig lag hier bereits eine volle Minute zurück. Die Spitze passierte 10 km nach 33:20 und 15 km nach 49:46, womit man sich exakt auf Kurs zu einer Zeit von 2:20 Stunden befand. Eine Zeit unter dem Kursrekord von 2:21:01 und möglichst unter 2:20 Stunden war das erklärte Ziel der Organisatoren um den sportlichen Leiter Christoph Kopp im Vorfeld des Rennens. Über 1:06:18 bei 20 km wurde die Halbdistanz nach 1:09:55 erreicht, man lag somit perfekt im Soll. Allerdings wartete nun auf alle Läufer/innen ein strammer Wind aus Nordost auf dem Rückweg vom Stadtteil Höchst zurück in die Innenstadt.
An der Spitze lagen hier immer noch 12 Läuferinnen zusammen und selbst bei 30 km in 1:39:30 waren es 10 Athletinnen, die immer noch auf eine Zeit von wenigen Sekunden unter 2:20 Stunden liefen. Bei 35 km in 1:56:15 waren immer noch sieben Läuferinnen vorne zusammen, von denen sich kurz darauf Haftamnesh Haylu (ETH) und die spätere Siegerin Meskerem Assefa (ETH) absetzen konnten. Bei 40 km betrug die Durchgangszeit der Beiden 2:13:17, 20 Sekunden dahinter war Bedatu Hirpa (ETH) eine erste Verfolgerin. In der Schlußphase hatte der Kampf gegen den Wind Kraft und vor allem Zeit gekostet, die 5 km von 35 km nach 40 km war mit 17:02 das deutlich langsamste Segment im gesamten Rennen. Man lag nun auf Kurs zu einer Zeit um 2:20:30, die die Siegerin Assefa mit 2:20:36 auch fast erreichte.
Meskerem Assefa gewann mit Streckenrekord den Frankfurt Marathon 2018. (c) H. Winter
Damit wurde am Ende bei den Frauen das erklärte Ziel eines Streckenrekords auch erreicht, obwohl die äußeren Bedingungen vor allem durch den Wind alles andere als günstig waren. Mit Heftamnesh Tesfay auf Platz 2 in 2:20:47 blieb auch noch eine weitere Frau unter dem alten Streckenrekord. Dritte wurde in gleichfalls hochklassigen 2: 21:32 Bedatu Hirpa (ETH). Mit sieben Läuferinnen unter 2:24 Stunden gab es ein hochkarätiges Ergebnis in der Leistungsbreite. Zufrieden sein konnte auch Katharina Heinig (GER), die in 2:29:55 auf Platz 14 landete und knapp unter 2:30 Stunden blieb. Damit war sie beste deutsche Läuferin, verpasste aber die deutsche Jahresbestzeit von Anja Scherl.
Katharina Heinig wurde in 2:29:55 beste deutsche Läuferin und landete am Ende auf Platz 14. (c) H. Winter
Durch die schnellen Zeiten konnte sich der Frankfurt Marathon in der Wertung der zehn schnellsten auf einem Kurs erzielten Zeiten bei den Frauen erheblich verbessern. Von Platz 10 mit 2:22:32 steigerte man sich mit 2:21:42 auf den sechsten Platz im globalen Ranking. In der Welt-Jahresbestenliste liegt die Siegerin von Frankfurt Assefa auf Platz 12. Im Jahr 2018 sind bereits 10 Frauen unter der magischen Grenze von 2:20 Stunden geblieben.
Im Rennen der Männer gab es einen zunächst moderaten Beginn nach 2:59 für den ersten und 3:06 für den zweiten Kilometer erreichten 19 Läufer an der Spitze 5 km nach 15:06, bei 10 km waren es noch 17 in 29:55, wobei der erste Tempomacher, Emmanuel Kiprono (KEN) – Gewinner der 10 km beim diesjährigen Paderborner Osterlauf -, schon ausstieg. Nun wurde die Fahrt schneller und mit dem Wind im Rücken passierte man 15 km nach 44:31 und 20 km nach 59:15. Bei der Hälfte nach 1:02:26 waren noch 14 Athleten vorne dabei. Damit lag man sogar leicht unter den Vorgaben und auf Kurs zu einer Zeit im Bereich von 2:05 Stunden. Nach der Brückenüberquerung des Mains wurden 25 km in 1:14:17 zurückgelegt, und es ging nun gegen den Wind zurück aus Höchst in die Frankfurter Innenstadt.
Im Finale ließ Woldaregay Kosgey knapp hinter sich. (c) H. Winter
Kurz vor 28 km stieg mit Philip Tarbei (KEN) der letzte Tempomacher aus und auch durch den (Gegen-)Wind geschuldet wurde die Fahrt an der Spitze nun etwas ruhiger. Bei 30 km in 1:29:23 war die Kopfgruppe auf 9 Läufer geschrumpft, von denen Martin Kosgey (KEN) und der Vorjahreszweite Kelkile Woldaregay kurz vor 35 km eine Vorentscheidung suchten. 5 Sekunden lagen die Beiden an der 35 km-Marke in 1:44:51 vor sechs Verfolgern, von denen Alex Kibet (KEN) auf den folgenden Kilometern noch einmal aufschließen konnte. Das Tempo war mittlerweile auf eine Zeit von über 2:06 Stunden im Ziel abgefallen, so dass die erhoffte 2:04er-Zeit vor allem auch wegen des strammen Windes an diesem Tag nicht zu realisieren war.
Kurz vor 40 km in 2:00:08 waren Kosgey und Woldaregay wieder allein an der Spitze und machten den Sieg der 37. Ausgabe des Frankfurt Marathon unter sich aus. Bis kurz vor dem Eingang in die Frankfurter Festhalle als stimmungsvoller Zielbereich lag das Führungsduo eng beieinander, dann hatte Woldaregay die besseren Reserven und gewann in 2:06:37, 5 Sekunden dahinter folgte Kosgey. Auf den letzten beiden Kilometern war Kibet noch deutlich zurückgefallen und wurde in 2:07:09 Dritter. Auf Platz 9 kam Arne Gabius (GER) in 2:11:45 ins Ziel, nachdem ihn der deutsche Top-Bahnläufer Richard Ringer bis jenseits der 31 km als Tempomacher unterstützt hatte.
Die besten Deutschen beim Frankfurt Marathon 2018: Arne Gabius und Katharina Heinig. (c) H. Winter
Nach der Hälfte des Rennens lag Gabius in 1:04:53 noch auf Platz 27 und begann von dort eine eindrucksvolle Aufholjagd auf Platz 9 im Ziel. Platz 6 erreichte der 42-jährige Mark Kiptoo (KEN) in 2:07:50, das ist – wie oben schon erwähnt – ein neuer Masters-Weltrekord. Kiptoo war 2015 (da war er aber noch kein Master) in Eindhoven 2:06:00 gerannt und gewann in Frankfurt nach seinem Debüt in Frankfurt als Zweiter im Jahr 2013 in 2:06:16 den Lauf im Jahr danach in 2:06:49.
Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
1. | Woldaregay, Kelkile Gezahegn | ETH | 2:06:37 |
2. | Kosgey, Martin Kiprugut | KEN | 2:06:41 |
3. | Kibet, Alex | KEN | 2:07:09 |
4. | Mitei, Amos Kiplimo | KEN | 2:07:28 |
5. | Keter, Kenneth | KEN | 2:07:34 |
6. | Kiptoo, Mark | KEN | 2:07:50 M-WR |
7. | Mengisa, Asefa Tefera | ETH | 2:08:34 |
8. | Ayana, Tsedat Abeye | ETH | 2:09:39 |
9. | Gabius, Arne | GER | 2:11:45 |
10. | Yator, Vincent Kipsegchi | KEN | 2:12:03 |
11. | Aboye, Werkuneh Seyoum | ETH | 2:12:55 |
12. | Ngimba, Ezekiel Jafary | TAN | 2:13:32 |
13. | Langat, Leonard | KEN | 2:13:51 |
14. | Kangogo, Mark Kibiwott | KEN | 2:14:08 |
15. | Munakata, Yuki | JPN | 2:14:32 |
16. | Kirui, Weldon | KEN | 2:14:42 |
17. | Isshiki, Tadashi | JPN | 2:14:49 |
18. | Murasawa, Akinobou | JPN | 2:15:41 |
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. | Wondimagegn, Meskerem Assefa | ETH | 2:20:36 CR |
2. | Haylu, Haftamnesh Tesfay | ETH | 2:20:47 |
3. | Badane, Bedatu Hirpa | ETH | 2:21:32 |
4. | Jemama, Belaynesh Oljira | ETH | 2:21:53 |
5. | Yami, Dera Dida | ETH | 2:22:39 |
6. | Hailemichael, Sintayehu Lewetegn | ETH | 2:22:45 |
7. | Kiprop, Nancy Jepkosgei | KEN | 2:22:46 |
8. | Saina, Betsy Chepkemboi | KEN | 2:24:35 |
9. | Barsosio, Stellah Jepngetich | KEN | 2:25:00 |
10. | Bekele, Abebech Afework | ETH | 2:25:17 |
11. | Hurssa, Mare Dibaba | ETH | 2:25:24 |
12. | Mola, Worknesh Alemu | ETH | 2:26:50 |
13. | Flanagan, Lindsay | USA | 2:29:25 |
14. | Heinig, Katharina | GER | 2:29:55 |
15. | Dos Santos Silva, Valdilene | BRA | 2:32:01 |
Zehnermittel – Frauen: | ||
1. | 2:18:17 | London |
2. | 2:19:19 | Berlin |
3. | 2:19:31 | Chicago |
4. | 2:19:42 | Dubai |
2:21:17 | Boston | |
5. | 2:21:26 | Tokyo |
6. | 2:21:42 | Frankfurt |
7. | 2:21:51 | Paris |
8. | 2:22:23 | Nagoya Women |
9. | 2:22:25 | Osaka Ladies |
10. | 2:22:36 | Beijing |
11. | 2:22:46 | Rotterdam |
12. | 2:23:15 | New York City |