Der Vorjahressieger Lawrence Cherono (KEN) gewann die 43. Ausgabe des TCS Amsterdam Marathon mit Streckenrekord von 2:04:06. Topstar Kenenisa Bekele (ETH) fiel bereits nach 30 km zurück und gab nach 40 km das Rennen auf. Bei den Frauen war Tadelech Bekele (ETH) in 2:23:07 vorne. Mit km-Abschnitten von unter 3 Minuten erreichte die Spitzengruppe der Männer mit 15 Topläufern und 3 Tempomachern 5 km nach 14:30, womit man sich auf Kurs zu flotten 2:02:20 befand. Das Tempo blieb hoch, wobei aber nach 8 km einer der “Haupt-Hasen”, Jacob Kendagor (KEN), mit Rückenbeschwerden seine Dienste quittieren musste. Auch nach 10 km in 29:05 war man flott unterwegs, aber danach wurde die Fahrt etwas langsamer mit einem Split bei 15 km von 44:00, d.h. die letzten 5 km in 14:55.
Die Spitzengruppe der Männer kurz vor 5 km, die in flotten 14:30 zurückgelegt wurden. (c) Livestream/Veranstalter
Als Tempomacher war nun nur noch Edwin Kiptoo (KEN) dabei, der die 13-köpfige Spitzengruppe auf 58:58 bei 20 km und 1:02:11 beim Halbmarathon zog. Damit lag man sogar unter den Vorgaben im Vorfeld von 1:02:20, und es war vor allem Bekele, der in zweiter Reihe aufs Tempo drückte. 25 km wurden in 1:13:47 zurückgelegt, bevor dann bei 29 km in 1:26:00 der letzte “Hase” ausstieg und mit Vorjahressieger Cherono in Front die 30 km in 1:28:57 erreicht wurden. Das Tempo war mittlerweile in die Regionen des Streckenrekords von 2:05:11 abgesackt. Als sechs Läufer an der Spitze die Fahrt mit einem km-Abschnitt von 2:53 nach 31 km wieder erhöhten, war es Kaan Özbilen (TUR) und überraschend auch Bekele, die abreißen lassen mussten.
Lawrence Cherono gewann erneut in Amsterdam mit Streckenrekord. (c) Livestream/Screenshot
Es war nun vor allem Cherono, der vorne aufs Tempo drückte, das nur noch Mule Wasihun und Solomon Desisa (beide ETH) mitgehen konnten. Einen Antritt von Wasihun konnte Cherono kontern und am Beginn der Passage durch den Vondel-Park setzte sich Cherono bei 39 km in 1:55:02 endgültig von seinen beiden Kontrahenten ab und gewann über 2:57:47 bei 40 km das Rennen in 2:04:06. Dabei war er mit 1:01:55 eine starke zweite Hälfte gelaufen, die vor allem in der Schlussphase zu einem negativen Split führte. Kenenisa Bekele hatte die 40 km erst nach 2:00:32 erreicht und gab dort das Rennen auf. Damit hatte der äthiopische Superstar drei seiner fünf letzten Marathonläufe nicht beenden und keinen gewinnen können.
Der Sieger Cherono verbesserte seine persönliche Bestleistung und den Streckenrekord in Amsterdam um über eine Minute. Ferner konnte mit dieser Zeit Amsterdam dem Konkurrenten in Rotterdam die schnellste Zeit in den Niederlanden abnehmen, die Duncan Kibet mit 2:04:27 hielt. Im Ranking der schnellsten Strecken – Mittel der zehn schnellsten Zeiten auf einem Kurs – behielt Amsterdam den 6. Platz, rückte aber mit 2:05:09 näher an den heimischen Gegenspieler Rotterdam heran, der mit 2:04:52 einen Platz vor Amsterdam liegt.
Auch die beiden Platzierten hinter dem Sieger, Wasihun und Deksisa, liefen mit 2:04:37 und 2:04:40 absolute Topzeiten, und am Ende blieben 8 Läufer unter 2.07 Stunden. Hinter Gideon Kipketer in 2:06:15 auf Platz 4 lief Kaan Özbilen in 2:06:45 einen türkischen Landesrekord (2:06:10 von Seoul wurde nicht anerkannt).
Tedelech Bekele gewann erneut den Amsterdam Marathon. (c) Livestream/Screenshot
Im Rennen der Frauen passierten an der Spitze Vorjahressiegerin Bekele und ihre Landsfrau Shasho Insermu (ETH) 5 km nach 16:40, 10 km nach 33:05, 15 km nach 49:46 und 20 km nach 1:06:40. Die Beiden erreichten die Halbmarathon-Marke nach 1:10:16 und lagen dort etwa eine Minute vor dem Verfolgerduo Desi Jisa (ETH) und der Debütantin sowie Lauflegende Meseret Defar (ETH). An der Spitze setzte sich nun Insermu von Bekele ab, hatte bei 25 km nach 1:23:10 einen Vorsprung von 7 Sekunden, den sie über 1:40:01 bei 30 km bei 35 km in 1:57:20 auf 16 Sekunden ausbauen konnte. Dann kam die Vorjahressiegerin aber wieder auf und überholte ihre Konkurrentin bei etwa 39 km.
Bei den Frauen wurden zunächst keine korrekten Zeiten für die Erstplatzierten angegeben. (c) Livestream/Screenshot
Damit war der Weg für Bekele frei zum erneuten Sieg in Amsterdam, über 2:15:23 bei 40 km gewann sie das Rennen in 2:23:14. Dabei wurde zunächst mit 2:23:07 eine falsche Zeit für sie gemeldet (das war nicht das einzige Problem mit Uhren an diesem Tag). Insermu wurde Zweite in 2:23:28 knapp vor Azmea Gebru in 2:23:31. Ein solides Debüt lief Linet Masai (KEN) als Fünfte in 2:23:46, während die 5000 m-Olympiasiegerin Meseret Defar in der Verfolgung des Spitzenduos nach 30 km zunehmend einbrach und im Ziel in 2:27:25 nur Achte wurde.
Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
1 |
Lawrence Cherono |
KEN | 02:04:06 |
2 |
Mule Wasihun |
ETH | 02:04:37 |
3 |
Solomon Deksisa |
ETH | 02:04:40 |
4 |
Gideon Kipketer |
KEN | 02:06:15 |
5 |
Kaan Özbilen |
TUR | 02:06:24 |
6 |
Laban Korir |
KEN | 02:06:33 |
7 |
Tadu Abate |
ETH | 02:06:47 |
8 |
Jonathan Korir |
KEN | 02:06:51 |
9 |
Hillary Kipsambu |
KEN | 02:07:20 |
10 |
Yenew Alamirew |
ETH | 02:10:35 |
11 |
Augustus Maiyo |
KEN | 02:16:18 |
12 |
Stijn de Vulder |
NED | 02:16:57 |
13 |
Michel Butter |
NED | 02:17:18 |
14 |
Edwin de Vries |
NED | 02:17:24 |
15 |
Gert Jan Wassink |
NED | 02:18:44 |
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. |
Tadelech Bekele |
ETH | 02:23:14 |
---|---|---|---|
2. |
Shasho Insermu |
ETH | 02:23:28 |
3. |
Azmera Gebru |
ETH | 02:23:31 |
4. |
Desi Jisa |
ETH | 02:23:39 |
5. |
Linet Masai |
KEN | 02:23:46 |
6. |
Jackline Chepngeno |
KEN | 02:24:38 |
7. |
Zinash Mekonen |
ETH | 02:25:55 |
8. |
Meseret Defar |
ETH | 02:27:25 |
9. |
Miharu Shimokado |
JPN | 02:34:11 |
10. |
Meseret Gola |
ETH | 02:34:15 |
11. |
Gladys Tejeda |
KEN | 02:34:38 |
12. |
Sarah Giomi |
ITA | 02:40:22 |
13. |
Mouchet Stephane |
FRA | 02:40:35 |
14. |
Miranda Boonstra |
NED | 02:42:07 |
15. |
Marcela Joglová |
02:43:58 |
14:35 | |
29:08 | 14:33 |
44:04 | 14:56 |
59:00 | 14:56 |
1:02:11 | (1:01:55) |
1:13:49 | 14:49 |
1:28:58 | 15:09 |
1:43:29 | 14:31 |
1:57:48 | 14:19 |
2:04:06 | 6:18 |