Die für Israel startende Kenianerin Lonah Salpeter gewann am Mittwochagabend den 10000 m Lauf der Frauen bei der Leichtathletik-Europameisterschaft im Berliner Olympiastadion in 31:43,29 Minuten. Ein großartiges Rennen lief auch die deutsche Nachwuchshoffnung Alina Reh, die bei Temperaturen um 30°C in 32:28,48 Vierte wurde.Das Rennen bestimmte zunächst ein Quintett, das die ersten 1000 m angeführt von Ancuta Bobocel (ROM) in 3:14,29 zurücklegte. Danach wechselten sich Salpeter und die Titelverteidigerin Yasemin Can (TUR) in der Führungsarbeit ab und lief die kommenden km-Abschnitte in ca. 3:10 Minuten. Bis 4000 m in 12:47,58 blieb die Spitze zusammen, dann erhöhten Salpeter und Can das Tempo erheblich und setzen sich zunächst weit von der Konkurrenz ab. 5000 m wurden nach 15:51,76 erreicht, mit einem letzten Kilometer in 3:04 Minuten.
Lonah Salpeter wurde über 10000 m neue Europa-Meisterin. ARD/Screenshot
Bald darauf konnte Susan Krumins (NED) wieder zur Spitze aufschließen, hinter der sich Alinah Reh von Platz 7 stetig nach vorne arbeiten konnte. Zunächst holte Reh die Portugiesin Sara Moreira ein, und die Rumänin Bobocel gab auf, bevor sie diese erreichen konnte. Die Entscheidung um den Sieg fiel nach 6800 m, wo sich Salpeter endgültig von der Konkurrenz lösen konnte und die Niederländerin Krumins dahinter die Titelverteidigerin Can passieren konnte. Dann liefen mit erheblichen Abständen Meraf Bahta (SWE) und weiter zurück Alinah Reh. Nach 9000 m in 28:34,64 gab es am Sieg der Israelin kaum noch Zweifel, während an Position 3 Can immer mehr schwächelte. Salpeter – mit der besten Vorleistung in Europa des Jahres 2018 (31:33) – gewann unangefochten in 31:43,29. Platz 2 ging etwas überraschend an die Niederländerin Krumins, die sich mit letzten Reserven in 31:52,55 ins Ziel rettete.
Alinah Reh belegte über 10000 m Platz 4. (c) ARD/Screenshot
Dann folgte Bahta in 32:19,34 und auf Platz 4 konnte mit einem sehenswerten Finale Alinah Reh in 32:28,48 noch an Can vorbeiziehen. Damit lag Alinah nur zehn Sekunden über ihrer Bestzeit und zu einem Podestplatz fehlten 9 Sekunden. Wegen eines Ermüdungsbruchs im rechten Wadenbein hatte sie sich erst spät für die EM qualifiziert und musste ihr Training maßgeblich durch Aquajogging bestreiten. Für Aufregung sorgten Probleme im Stadion bei den Weiten- und Zeitmessungen in diversen Wettbewerben. So wurde auch Reh zunächst auf Platz 5 geführt.
Ergebnisse 10000 m der Frauen: | |||
1. | Lonah Salpeter | ISR | 31:43,29 |
2. | Susan Krumins | NED | 31:52,55 |
3. | Meraf Bahta | SWE | 32:19,34 |
4. | Alinah Reh | GER | 32:28,48 |
5. | Yasemin Can | TUR | 32:34,34 |
6. | Alice Wright | GBR | 32:36,45 |
7. | Charlotta Fougberg | SWE | 32:43,04 |
8. | Sviatlan Kudzelnich | BLR | 32:46,34 |
9. | Maitane Melero | ESP | 32:52,59 |
10. | Sara Ribeiro | POR | 32:53,71 |
Splits der führenden Läuferin: | |||
1000 m | 3:14.29 | Bobocel | |
2000 m | 6:23.94 | 3:09.65 | Salpeter |
3000 m | 9:32.37 | 3:08.43 | Salpeter |
4000 m | 12:47.58 | 3:15.21 | Salpeter |
5000 m | 15:51.76 | 3:04.18 | Can |
6000 m | 19:02.86 | 3:11.10 | Salpeter |
7000 m | 22:10.77 | 3:09.91 | Salpeter |
8000 m | 25:21.58 | 3:10.81 | Salpeter |
9000 m | 28:34.67 | 3:13.09 | Salpeter |