Bei der 6. Ausgabe des Mattoni Karlovy Vary (Karlsbad) Halbmarathon waren Roman Romaneko (UKR) in 1:03:58 und Eva Vrabcova (CZE) in 1:11:54 die Schnellsten von etwa 4000 Teilnehmern. Dabei wurde das Ergebnis dadurch beeinflusst, als sich die Organisatoren von RunCzech im Vorfeld entschieden hatten, das Starterfeld der Eliteathleten auf europäische Läufer zu beschränken. Somit kam Athleten aus der Ukraine und aus Spanien – wie beabsichtigt – die Favoritenrolle zu, die sie am Ende dann auch realisierten. Dabei bleibt allerdings die Frage, ob das Leistungsniveau dann noch ein IAAF Golden Label rechtfertigt, das momentan noch alle sieben Veranstaltungen der RunCzech-Serie aufweisen. Zu halten ist dieser Status nach dem Lauf in Karlsbad eigentlich nicht mehr. Und ob die Rennen durch die Abstinenz der Kenianer und Äthiopier wirklich spannenender werden, kann erheblich bezweifelt werden. Sie werden aber sicher langsamer …
Ein ungewohntes Bild vor einem IAAF Golden Label Lauf: Nur europäische Athleten am Start. (c) CZTV/Screenshot
Im Rennen der Männer war schon nach 5 km klar, dass der Kursrekord erwartungsgemäß in weiter Ferne lag. Noch im letzten Jahr war Wilfred Kimitai 1:00:54 gerannt, mit einem Split von 15:11 lagen die sieben Männer an der Spitze jedoch auf Kurs von 64 Minuten. Bereits kurz danach dünnte die Führungsgruppe auf 5 Läufer aus, bevor sich dann nach 25 Minuten der Spanier Houssame Benabbou und Roman Romanenko vom Rest absetzen konnten. Über 30:05 bei 10 km erreichte Romanenko die 15 km nach 45:28, wo er schon einen Vorsprung von ca. 100 m auf Benabbou herausgelaufen hatte und einem sicheren Sieg entgegenlief.
Bei 15 km hatte Romanenko schon eine beachtlichen Vorsprung vor Benabbou. (c) CZTV/Screenshot
Auf dem hügeligen Kurs lief Romonenko, der im letzten Jahr bei der “Nacht im Grünauer Forst” mit 29:42 einen Streckenrekord aufgestellt hatte, einem ungefährdeten Sieg in 1:03:58 entgegen und nahm dabei dem Spanier bis ins Ziel noch 18 Sekunden ab.
Roman Romanenko gewannt den Halbmarathon in Karlsbad. (c) CZTV/Screenshot
Benabbou wurde in 1:04:16 Zweiter und der Altmeister auf der Cross-Strecke Serhii Lebid (UKR) in 1:05:08 Dritter. Dies war ein sichtbarer Leistungseinbruch bei dieser Veranstaltung, der natürlich dem Fokus auf europäische Athleten geschuldet war. Dabei war es aber dem Veranstalter nicht gelungen, die europäische Elite ins Weltkulturerbe zu holen.
Die schnellsten Männer in Karlsbad: Benabbou, Romanenko und Lebid (v.l.). (c) CZTV/Screenshot
Bei den Frauen geriet das Rennen – gleichfalls ohne afrikanische Konkurrenz – zu einem Sololauf von Eva Vrabcova (CZE), die erst Anfang April in Prag mit 1:11:01 einen neuner Landesrekord aufstellen konnte. Vrabcova gewann in für sie beachtlichen 1:11:54 und lag damit über 4 Minuten vor der Konkurrenz. Auch bei den Damen waren die Zeiten kaum IAAF Golden Label tauglich. Somit ist die Premiere gründlich gescheitert, RunCzech sollte schnellstens darüber nachdenken, dieses Experiment nicht zu wiederholen.
Eva Vrabcova gewann das Rennen bei den Frauen. (c) CZTV/Screenshot
Ergebnisse Halbmarathon der Männer: | |||
1. | Roman ROMANENKO | UKR | 1:03:58 |
2. | Houssame BENABBOU | ESP | 1:04:16 |
3. | Serhii LEBID | UKR | 1:05:08 |
4. | Ricardo SERRANO | ESP | 1:05:49 |
5. | Ihor OLEFIRENKO | UKR | 1:06:55 |
6. | Oleksandr SITKOVSKYI | UKR | 1:07:31 |
7. | Ondřej FEJFAR | CZE | 1:07:45 |
8. | Rok PUHAR | SVN | 1:08:19 |
9. | Mitja KREUS | SVN | 1:10:29 |
10. | Jiří PETR | CZE | 1:11:23 |
Ergebnisse Halbmarathon der Frauen: | |||
1. | Eva VRABCOVÁ-NÝVLTOVÁ | CZE | 1:11:54 |
2. | Olha KOTOVSKA | UKR | 1:16:16 |
3. | Kristýna DVOŘÁKOVÁ | CZE | 1:17:46 |
4. | Vaida ZUSINAITE | LTU | 1:18:03 |
5. | Jenny SPINK | GBR | 1:18:10 |
6. | Marcela JOGLOVÁ | CZE | 1:18:19 |
7. | Neja KRŠINAR | SVN | 1:19:59 |
8. | Petra KAMÍNKOVÁ | CZE | 1:20:18 |
9. | Ivana SEKYROVÁ | CZE | 1:20:58 |
10. | Nela Küffnerová | CZE | 1:22:06 |