Der US-Topstar Galen Rupp hat sich kurzfristig entschlossen, bei der 24. Ausgabe des Volkswagen Prag Marathon am kommenden Sonntag (6.5.2018) an den Start zu gehen. Damit hat sich das Elitefeld um einen weiteren Aspiranten auf den Sieg erweitert, denn spätestens seit seinem Gewinn des Chicago Marathon im Oktober 2017 gehört Rupp zu den besten Läufer der aktuellen Marathon-Szene. Die Verpflichtung von Rupp wurde nur deshalb möglich, weil er beim Boston Marathon Mitte April bei fürchtlichen Witterungsbedingungena nach etwa 30 km das Rennen beendete und damit gut erholt zum Lauf an die Moldau reist. Rupp hat zwar “nur” eine Bestzeit von 2:09:20 (Chicago Marathon 2017), hat aber bei entsprechendem Verlauf ohne Zweifel das Potential, in die Regionen des hochklassigen Streckenrekords bei den Männern von 2:05:39 zu laufen, den Eliud Kiptanui bereits 2010 aufstellte.
Für Rupp wird es nach den US Olympic Trials, den Olympischen Spielen, dem Boston Marathon und dem Chicago Marathon der erste Marathon sein, bei dem Tempomacher zum Einsatz kommen. Ob der US-Rekord durch Khannouchi von 2:05:38 ein Ziel seines Auftritts in der tschechischen Hauptstadt sein könnte, ließ er allerdings in einem Interview offen. Eine Idee über die Intentionen am Sonntag bekommt man aus den Vorgaben für die “Hasen”, die die Spitzengruppe der Männer in einer Zeit von ca. 1:03:10 zur Halbmarathonmarke führen sollen. Damit wäre im Idealfall sogar eine Zeit in den Regionen des US- und des Strecken-Rekords möglich.
Galen Rupp ist der Topstar beim Prag Marathon 2018. (c) H. Winter
Der vermeintlich stärkste Konkurrent von Rupp dürfte am Sonntag Sisay Lemma (ETH) sein, der beim legendären Dubai Marathon im Januar 2018 dabei war und dort 2:04:08 lief. Damit ist er mit weitem Abstand der Mann mit der schnellsten Vorleistung bei der Prager Veranstaltung. Ebenfalls schnell unterwegs war auch schon sein Landsmann Bazu Worku (ETH), der schon 2010 beim Berlin Marathon 2:05:25 erreichte. Seine Ergebnisse in den letzten Jahren kamen aber nicht mehr in diese Regionen. Im letzten Jahr war Worku gleichfalls in Prag am Start und wurde in einem spannenden Sprintduell Zweiter in 2:08:48. Eine Zeit in diesem Bereich entspricht wohl eher seinem aktuellen Leistungsstand, so dass er kaum für den Sieg in Frage kommen sollte.
Stephen Chemlany (KEN) lief 2015 in Seoul 2:06:24 und Mekuant Ayenew (ETH) wurde im letzten Jahr in Prag Dritter in 2:09:00. Weitere Topläufer mit persönlichen Bestzeiten von unter 2:10 Stunden sind Suehiro Ishikawa (JPN) mit einer Zeit von 2:09:10 beim Lake Biwa Marathon 2013, Duncan Maiyo (KEN) mit 2:09:25 bei Eindhoven Marathon 2016, Japheth Kosgei (KEN) mit 2:08:08 in Kosice 2015, Yuma Hattori (JPN) mit 2:09:46 vom Tokyo Marathon 2017 sowie Oleksandr Sitkovskyy (UKR) mit 2:09:11 vom Marrakesch Marahon 2015. Dazu starten die Debütanten Asefa Tefera (ETH), Felix Kibitiok (KEN) sowie Belay Tilahun (ETH).
Liste der Eliteathleten | |||
Sisay Lemma | ETH | 2:04:08 | Dubai 2018 |
Stephen Chemlany | KEN | 2:06:24 | Seoul 2014 |
Bazu Worku | ETH | 2:05:25 | Berlin 2010 |
Mekuant Ayenew | ETH | 2:09:00 | Prag 2017 |
Galen Rupp | USA | 2:09:20 | Chicago 2017 |
Suehiro Ishikawa | JPN | 2:09:10 | Otsu 2013 |
Duncan Maiyo | KEN | 2:09:25 | Eindhoven 2016 |
Yuma Hattori | JPN | 2:09:46 | Tokyo 2017 |
Japhet Kosgei | KEN | 2:08:08 | Kosice 2015 |
Oleksandr Sitkovskyy | UKR | 2:09:11 | Marrakech 2015 |
Afework Mesfin | ETH | 2:09:49 | Dubai 2013 |
Asefa Tefera | ETH | Debüt | |
Felix Kibitok | KEN | Debüt | |
Belay Tilahun | ETH | Debüt |