Die äthiopische Marathonlegende Tsegaye Kebede ist der Topstar der 40. Ausgabe des Zurich Barcelona Marathon am kommenden Sonntag. Vor fünf Jahren stellte der 31-jährige Äthiopier bei seinem Sieg in Chicago in 2:04:38 seine persönliche Bestzeit auf, gewann den Paris Marathon und zweimal den Fukuoka Marathon und gewann Bronze-Medaillen bei Olympia 2008 in Beijing und bei der WM 2009 in Berlin. Danach waren seine Leistungen aber mehr als durchwachsen, im letzten Jahr schaffte er beim Tokyo Marathon lediglich 2:08:45. Somit ist Kebede nicht unbedingt der Favorit bei der Jubiläumsausgabe in Barcelona.
Gute Aussichten auf einen weiteren Sieg hat Jonah Chesum (KEN), der in diesem Jahr mit der Startnummer “1” ins Rennen geht. Im letzten Jahr war er Tempomacher, lief aber durch und gewann nach 2:08:57. Nach diesem “Debüt” ging er Anfang Juli 2017 noch an der australischen Gold Coast an den Start und wurde dort in 2:10:47 Fünfter. Von dem unerwarteten Preisgeld des letzten Jahres soll er (u.a.) eine Kuh gekauft haben, die er “Barcelona” taufte. Kebede (links) und Chesum sind zwei der Favoriten auf den Sieg beim Barcelona Marathon. (c) Veranstalter
Weitere Eliteathleten mit Aussichten auf vordere Plätze sind Anthony Maritim (KEN), der im letzten Jahr 2:09:11 lief, Hillary Kipsambu (KEN) mit einer Bestzeit von 2:09:28 und Philip Kimutai (KEN), der beim Frankfurt Marathon 2011 2:06:07 erreichte und damit hinter Kebede der schnellste Mann im Feld ist. Zu nennen sind auch der junge Tariku Kinfu (ETH), der im letzten Jahr 2:07:48 in Sevilla schaffte, sowie Biro Seboka (ETH), der beim schnellen Amsterdam Marathon Ende Oktober 2017 2:08:51 erzielte.
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Um den Streckenrekord von Jackson Kipkoech Kotut aus dem Jahr 2010 von 2:07:30 angreifen zu können, hat der Verstalter die drei Tempomacher Alex Kibarus, Jairo Songok und Daniel Muindi Muteti (alle KEN) vorgesehen, die die Topathleten möglichst bis 30 km bei der Tempoarbeit unterstützen sollen. 17000 Teilnehmer werden am Start bei Temperaturen um 15°C und aufböendem Wind erwartet.
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Das Frauenfeld ist deutlich weniger prominent besetzt. Hier ist Worknesh Alemu (ETH) mit ihrer Zeit von 2:30:04 beim Rabat Marathon im letzten Jahr die schnellste Läuferin im gesamten Feld. Alemu erhofft sich eine Zeit von unter 2:30 Stunden, der Streckenrekord aus dem Vorjahr durch Helen Bekele von 2:25:04 dürfte am Sonntag kein Thema sein. Aussichten auf vordere Plätze haben noch Fatna Maraoui (ITA, PB 2:30:50), Lucy Wanjiku Ndungu (KEN, PB2:36:38) und Ruth Chebitok (KEN, PB 2:40:05).