32. Huawei Venice Marathon (ITA) am 22. Oktober 2017: Die Spitze verläuft sich und Eyob Gebrehiwet gewinnt

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Mit einem kuriosen Ausgang wartete die 32. Ausgabe des Huawei Venice Marathon am Sonntag auf, denn mit Eyob Gebrehiwet (ITA) gewann der mittlerweile eingebürgerte Mann aus Eritrea in 2:12:16, nachdem sich nach fast 25 km die eigentliche Männerspitze verlief und lange brauchte, um wieder auf den Kurs zurückzufinden. Bei den Frauen gewann gleichfalls durch ungewöhnliche Entwicklungen Gedo Sule Utura (ETH) in 2:29:04.

Auf dem vor allem im Schlussteil recht schwierigen Kurs in der als Weltkulturerbe anerkannten Lagunenstadt bestimmten zunächst sieben Läufer das Rennen an der Spitze, die sich über 30:51 bei 10 km bis zum Halbmarathon in 1:05:27 auf Kurs zu einer Zeit um 2:11 Stunden befanden. In der Kopfgruppe waren mit  Bernard Bett Kiplangat, Moses Kemei Kipngetich, Robert Kiplimo, Abdulah Shami, Mutai Kipkemei, Gilbert Chumba und David Metto Kiprono alle Favoriten, die hier noch einmal gelistet werden, weil schon nach 1 1/4 Stunden alle Mühen dieser Akteure nutzlos wurden, weil die Führungsfahrzeuge und die Läufer einen Abzweig in einen Tunnel verpassten und statt links einzubiegen, weiter geradeaus weiterliefen.

venedig-mar-2017-verlaufen-spotNach ca. 24 km hätte man links in den Weg durch einen Tunnel laufen müssen, die Spitzengruppe lief aber weiter geradeaus. Mit verheerenden Folgen. (c) RAIsport-Screenshot

Es dauerte eine ganze Weile bis man an der Spitze merkte, dass man sich nicht mehr auf der Strecke befand, und dann umkehrte. Dabei war die Aktion  mehr als gefährlich, da die Straßen in diesem Bereich nicht mehr gesperrt waren und den Läufern plötzlich Fahrzeuge entgegenkamen. Organisatorisch sollte man diesen Vorfall dringend gründlich aufarbeiten. Sportlich hatte er zudem die Konsequenz, dass unsere Akteure an der Spitze plötzlich aus dem Rennen waren. Die Verfolgergruppe bog korrekt in den Tunnel ab und lag vorne, die Spitzenleute waren abgeschlagen. Gilbert Chumba als Bester aus der Gruppe der Irrläufer belegte am Ende mit über 4 Minuten Rückstand auf den Sieger Platz 4.

venedig-mar-2017-verlaufen-der-spitze-airvenedig-mar-2017-verlaufen-der-spitzeDie Läufer an der Spitze bemerken den Fehler und kehren um. Dabei waren sie auf der ungesperrten Strecke dem laufenden Straßenverkehr ausgesetzt. (c) RAIsport- Screenshot

Die Verfolgergruppe, die zuvor etwa eine Minute hinter der Spitze zurücklag, war nun vorne. Gebrehiwet, Mogos Shumay, Muhammed Mussa und Rodgers Maiyo erreichten 25 km nach 1:18:32. Maiyo und Mussa fielen bald darauf zurück und Shumay sowie Gebrehiwet waren allein vorne. Nach 35 km in 1:49:23 war Gebrehiwet schon allein in Führung und baute seinen Vorsprung schnell aus. Über 2:05:13 bei 40 km erreichte er nach dem Passieren der anspruchsvollen Passage über viele Brücken im Schlussteil das Ziel als Erster in 2:12:16. Mussa hatte am Ende fast 3 Minuten auf den Sieger verloren und wurde Zweiter in 2:15:14 vor Tariq Bamaarouf  in 2:16:41. Dann kam schon Chumba von hinten herangeeilt, der über einen Kilometer mehr als die Konkurrenten als Vierter in 2:16:47 zurücklegen musste. Und auch David Metto aus der ehemaligen Kopfgruppe lief unter ähnlichen Umständen als Fünfter in 2:19:51 durch.

venedig-mar-2017-winnerEyob Gebrehiwet gewann durch ungewöhnliche Umstände die 32. Ausgabe des Venedig Marathon. (c) RAIsport-Screenshot

Bei den Frauen lagen zunächst drei Frauen vorn, die 5 km nach 17:19 passierten und auf Kurs zu einer Zeit von 2:26 Stunden lagen. Die Vorjahressiegerin Priscah Jepleting Cherono (KEN) lief danach zusammen mit  Gedo Utura (ETH) an der Spitze, nach 10 km in 35:02 und 15 km in 52:35 war die Dritte im Bunde, Aynalem Woldemichael (ETH), schon 15 Sekunden zurück. Der Halbmarathon wurde nach 1:14:10 erreicht und nach 25 km bekam Cherono Magenprobleme, so dass Utura  in 2:29:04 einen ungefährdeten Sieg entgegenlief. Im Januar war Utura in 2:37 Stunden in Dubai auf Platz 11 gelandet. Cherono biss sich im Sinne des Wortes durch und landete weit abgeschlagen in 2:41:08 auf Platz 2.

   Ergebnisse Marathon der Männer
1. GHEBREHIWET, FANIEL EYOB ITA  02:12:16
 2. MUSSA, MOHAMMED N. ERI  02:15:14
 3. BAMAAROUF, TARIQ MAR  02:16:41
 4. CHUMBA, GILBERT KIPLETING KEN  02:16:47
 5. METTO, DAVID KIPRONO KEN  02:19:51
 6. STRAPPATO, MASSIMILIANO ITA  02:27:14

 

  Ergebnisse Marathon der Frauen:
 1. GEDO, SULE UTURA ETH  02:29:04
 2. CHERONO, PRISCAH JEPETING KEN  02:41:08
 3. WOLDEMICHAEL, AYNALEM ETH  02:42:12
 4. SUSTIC, NIKOLINA CRO  02:47:21
 5. CUNICO, MAURIZIA ITA  02:56:23
 6. ZILIO, ANNA ITA  02:59:05