3. Copenhagen Halfmarathon am 17. September 2017: Cheroben und Chumba krönen Veranstaltung auf Weltklasse-Niveau

copenhagen-hm-2016-half-logo-cleanDie hohen Erwartungen bei der 3. Ausgabe des Copenhagen Halbmarathon haben sich heute morgen in allen Belangen erfüllt. Mit 58:40 liefen Abraham Chreoben (BRN) bei den Männern und Eunice Chumba mit 1:06:11 bei den Frauen Weltklassezeiten. Wie hochkarätig die Siegerzeit der Männer ist, zeigt auch ein Blick in die ewige Bestenliste, nach der nur zweimal Zersenay Tadese (58:23, 58:30) sowie Sammy Wanjiru (58:33) jemals schneller waren. Cheroben ist somit seit heute der drittschnellste Halbmarathon-Läufer der Geschichte.

copenhagen-hm-2017-winner-cherobenAbraham Cheroben (BRN) gewann den Halbmarathon in Kopenhagen. (c) Veranstalter

Den Veranstaltern in der dänischen Hauptstadt ist es ohne Zweifel gelungen, nach der WM im Halbmarathon im Jahr 2014 die öffentliche Akzeptanz zu nutzen und ein Event von Weltklasse in der internationalen Laufszene zu etablieren. Spätestens seit heute gehört man zu den führenden Veranstaltungen über diese Distanz, für die diesmal fast 22000 Meldungen vorlagen. Die Erwartungen an neue Streckenrekorde wurden schon früh im Rennen bei Männern und Frauen erfüllt, wobei der Streckenrekord bei den Männern durch den Vorjahressieger James Mwangi (KEN) mit 59:07 hochklassig und die schnellste Zeit der letzten Saison war. Mwangi Wangari kam diesmal nach einer Verletzungspause nach Kopenhagen und fiel nach 10 km aus der Spitzengruppe zurück. Am Ende landete er mit 1:02:05 nur auf Platz 12.

Die frühe Phase des Rennens der Männer bestimmte eine 11-köpfige Gruppe, zu der der deutsche Topläufer Arne Gabius nach schnellen ersten Kilometern um 2:48 den Anschluss verlor. Bei 5 km in 13:48 lag man mit einer Projektion von 58:13 auf Weltrekordkurs, was sich aber schon bald darauf änderte. 10 km wurden in 27:50, was entgegen der in der TV-Übertragung eingeblendeten Projektionen einer Zeit von 58:43 entsprach, ein Zeitregime, an dem sich auch der Rest des Laufs orientierte. Eine Vorentscheidung fiel nach gut 13 km, wo der nach Bahrein gewechselte Kenianer Abraham Cheroben nach vorne ging und zusammen mit dem als Tempomacher vorgesehenen erst 20 Jahre alten Jorum Okombo (KEN) die Spitzengruppe sprengte, die nach 15 km in 41:53 nur noch aus Cheroben, Okomgo sowie Alex Korio (KEN) bestand.

Ab 19 km in 52:58 lieferten sich die Drei an der Spitze ein packendes Duell, das nach 55:51 bei 20 km Cheroben auf den letzten 500 Meter für sich entscheiden konnte. Cheroben gewann in 58:40 vor Okombo in 58:48 und Korio in 58:51. Drei Läufer unter 59 Minuten ist ein sehr seltenes Resultat, und auch sieben Läufer unter einer Stunde ist überaus hochklassig, was die Leistungsbreite anbetrifft. Der Sieger Cheroben verbesserte seinen Hausrekord von 58:48 (Valencia, Oktober 2014) um 8 Sekunden, die Jahres-Weltbestleistung um eine halbe Minute). Herausragend war sein Finale, denn die letzten 1097,5 m von der 20 km-Marke ins Ziel sprintete Cheroben in 2:49 Minuten herunter, das sind 2:34 Minuten/km!

Arne Gabius konnte bei dieser Tempohatz natürlich die Fahrt nicht lange mitgehen. Über schnelle 14:14 bei 5 km lief er die folgenden 5 km-Abschnitte um 30 Minuten und erreichte 10 km nach 29:13. Über 44:13 bei 15 km und 59:20 bei 20 km belegte er in der für ihn akzeptablen Zeit von 1:02:31 Platz 17. Nach dem Ausstieg bei der 10 km-DM vor kurzem geht es mit seiner Leistungskurve in Hinblick auf den Frankfurt Marathon nach oben.

Auch bei den Frauen gab es ein schnelles Rennen, wo schon nach den ersten Kilometern klar war, dass der Kursrekord von glatten 68 Minuten fallen würde. 8 Frauen erreichten über 15:44 bei 5 km die 10 km-Marke nach 31:43. Bei ca. 13 km brach die Spitzengruppe auseinander und die Vorjahreszweite Eunice Chumba (BRN), Joan Melly sowie Brigid Kosgei (beide KEN) konnten sich absetzen. Das Trio erreichte 15 km nach 47:24, bei 17 km fiel Kosgei zurück, nach 20 km in 1:02:57 auch Melly. Chumba gewann in ausgezeichneten 1:06:11 vor Melly in 1:06:25 und Kosgei in 1:06:35. Auch bei den Frauen gab es eine Leistungsbreite in der Spitze auf höchstem Niveau. Die US-Amerikanerin Sarah Hall wurde in 1:09:37 Zehnte.

   Ergebnisse Halbmarathon der Männer:
1. Abraham Cheroben  BRN 0:58:40
2. Jorum Lumbasi Okombo  KEN 0:58:48
3. Alex Oloitiptip Korio  KEN 0:58:51
4. Albert Kipkosgei Kangogo  KEN 0:59:25
5. Leonard Barsoton  KEN 0:59:28
6. Moses Martin Kurong  UGA 0:59:50
7. Geoffrey Kimutai Koech  KEN 0:59:50
8. Shura Kitata  ETH 1:00:10
9. Geoffrey Yegon  KEN 1:00:16
10. Abrar Osman Adem  ERI 1:00:19
11. Eliud Tarus  KEN 1:01:20
12. James Mwangi Wangari  KEN 1:02:05
13. Edwin Kipngetich Koech  KEN 1:02:13
14. Daniel Rotich  UGA 1:02:14
15. William Nyarondia Morwabe  KEN 1:02:21
16. Ezrah Kiprotich Sang  KEN 1:02:30
17. Arne Gabius  GER 1:02:31
18. Mike Kiprotich Mutai  KEN 1:02:35
19. Abdi Hakin Ulad  DEN 1:04:58
20. Jesper Faurschou  DEN 1:05:34
    Ergebnisse Halbmarathon der Frauen:
1. Eunice Chebichii Chumba  BRN 1:06:11
2. Joan Chelimo Melly  KEN 1:06:25
3. Brigid Jepchirchir Kosgei  KEN 1:06:35
4. Roza Dereje ETH 1:07:23
5. Meskerem  Assefa  ETH 1:07:42
6. Agness Jeruto Barsosio  KEN 1:08:21
7. Paskalia Chepkorir  KEN 1:08:23
8. Desi Jisa Mokonin  BRN 1:09:07
9. Yeshi Kalayu Chekole  ETH 1:09:13
10. Sara Hall  USA 1:09:37