In souveräner Manier rettete der Olympiasieger im 3000 m-Hindernislauf von Rio de Janeiro 2016 Conseslus Kipruto (KEN) die Ehre der Kenianer auf deren “Hausstrecke” und gewann in 8:14,12 auch den WM-Titel im Olympiastadion von London. Auf Grund der Ergebnisse im Vorfeld der WM waren Zweifel an der langjährigen Dominanz der Kenianer angebracht, und Evan Jager (USA) sowie Soufiane Elbakkali (MAR) mussten als ernsthafte Konkurrenten auf den Titel in Betracht gezogen werden.
Zunächst machte der mehrfache Medaillen-Gewinner bei internationalen Meisterschaften Mahiedine Mekhissi (FRA) das Tempo, das aber mit einem ersten Kilometer in 2:51,81 recht moderat ausfiel. Erst danach übernahm Evan Jager das Heft des Handelns und das Rennen wurde deutlich schneller. 2000 m wurden nach 5:35,46 von einem Quartett – Jager und die drei kenianischen Starter Conseslus Kipruto, der schon 35-jährige vierfache Weltmeister Ezekiel Kemboi sowie Jairus Birech – passiert. Dabei verlor Birech bereits hier den Anschluss, so dass drei Läufer mit großem Vorsprung auf die letzten beiden Runden gingen. Das Tempo machte weiterhin Jager.
Als es nach 7:11,50 in die letzten Runde ging, holte die Konkurrenz auf und Kipruto setzte sich auf der letzten Gegengeraden an die Spitze mit Elbakkali und Jager in der Verfolgung. Doch so sehr der noch junge Marokkaner sich auch mühte, Kipruto konterte souverän dessen Angriff. Jager war auf der Zielgeraden schon aussichtslos zurückgefallen, während der alte Haudegen Mekhissi noch einmal stark aufkam. Unangefochten errang Kipruto in 8:14,12 mit einem letzten Kilometer in 2:38,46 den 12. Weltmeistertitel für Kenia, Elbakkali holte in 8:14:49 Silber und der Geheimfavorit Evan Jager errang nach der Silbermedaille im letzten Jahr bei Olympia in Rio Platz 3 in 8:15,53.
Jager war mit 8:01,26 der bisher schnellste Läufer des Jahres im Feld und hatte im Vorfeld auf Gold spekuliert. Aber dafür hätte er das Rennen von Beginn an weit schneller machen müssen. Mit seinem Sieg rettete Kipruto zwar die “Ehre der Kenianer”, die übermäßige Dominanz der Ostafrikaner auf deren Paradestrecke scheint aber vorbei zu sein. Mit mäßigen Zeiten von 8:29,38 sowie 8:32,90 landeten seine Landsleute Ezekiel Kemboi sowie Jairus Birech nur auf den Plätzen 11 und 12, d.h. ganz hinten im 15-köpfigen Läuferfeld.
Conseslus Kipruto (KEN) gewann nach dem Olympiasieg auch den WM-Titel. (c) BBC-Screenshot
Ergebnisse 3000 m-Hindernislauf der Männer: | |||
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1. | Conseslus Kipruto | KEN | 8:14.12 |
2. | Soufiane Elbakkali | MAR | 8:14.49 |
3. | Evan Jager | USA | 8:15.53 |
4. | Mahiedine Mekhissi | FRA | 8:15.80 |
5. | Stanley Kip Kebenei | USA | 8:21.09 |
6. | Matthew Hughes | CAN | 8:21.84 SB |
7. | Tesfaye Deriba | ETH | 8:22.12 |
8. | Tafese Seboka | ETH | 8:23.02 |
9. | Getnet Wale | ETH | 8:25.28 |
10. | Albert Chemutai | UGA | 8:25.94 |
11. | Ezekiel Kemboi | KEN | 8:29.38 |
12. | Jairus Kipchoge Birech | KEN | 8:32.90 |
13. | Yoann Kowal | FRA | 8:34.53 |
14. | Jacob Araptany | UGA | 8:49.18 |
Bilal Tabti | ALG | DQ |