Wie die Veranstalter des 44. Berlin Marathon heute bekannt gaben, wird neben dem kenianische Ausnahmeläufer Eliud Kipchoge (KEN) auch sein nicht minder prominenter Landsmann Wilson Kipsang am 24. September an der Startlinie stehen. Damit kommt es in der deutschen Haupstadt zu einem Rematch der Auflage von 2013, bei der Kipsang mit 2:03:23 den Weltrekord seines Landsmanns Patrick Makau steigern und dabei Kipchoge in dessem zweiten Marathon die einzige Niederlage in der damals nun jungen Marathonkarriere zufügen konnte. Auch wenn Kipang in den letzten Monaten bei Rennen über kürzere Distanzen kaum überzeugen konnte, besteht keine Frage, dass er im September in Topform nach Berlin anreist und zu einem der Hauptgegner von Kipchoge bei der Jagd auf den Weltrekord werden wird.
Wilson Kipsang wird auch in diesem Jahr in Berlin über die Marathondistanz an den Start gehen. (c) H. Winter
Dass man den Ex-Weltrekordler über die volle Marathon-Distanz nicht abgeschreiben darf, hat er bei seinen letzten beiden Starts in Berlin 2016 sowie in Tokyo 2017 nachdrücklich bestätigt. In Berlin und in Tokyo lag er bis wenige Kilometer vor dem Ziel im Regime des Weltrekords, den Dennis Kimetto 2014 mit 2:02:57 aufgestellt hatte und der in den letzten beiden Jahren – wenn auch denkbar knapp – allen Angriffen Stand halten konnte (die deutlich bessere Zeit von 2:00:25 durch Kipchoge im Rahmen des Breaking2-Projekts wurde unter nicht Regel konformen Bedingungen erzielt).
In Berlin war die äthiopische Lauflegende Kenenisa Bekele mit 2:03:03 schneller als Kipsang, der bei dem denkwürdigen Duell mit 2:03:13 aber auch Bestzeit lief. In Tokyo war er (und alle seine Mitstreiter) zu schnell angegangen, so dass am Ende die Kräfte fehlten. Aber seine Zeit von 2:03:58 ist nach wie vor die Schnellste des Jahres über die 42,195 km. Damit lief Kipsang in seiner Karriere bereits viermal unter 2:04 Stunden; dies ist in der Tat einmalig. Und einmalig ist sicher auch die Bilanz von einem Marathon in jedem Jahr unter 2:05 Stunden seit dem Jahr 2010.
Die rennentscheidende Phase beim Berlin Marathon 2013: Kipsang kann sich nach 36 km von Kipchoge und Kamworor lösen und das Rennen mit Weltrekord gewinnen. (C) H. Winter
Aktuell deutet alles daraufhin, dass der Marathon-Weltrekord der Männer den 24. September 2017 nicht überleben wird. Bei entsprechenden äußeren Bedingungen könnte es in die Regionen von 2:02 Stunden gehen. Wobei die ganze Aktion aber sicher kein Selbstläufer werden dürfte. Aber allein Kipchoge zeigte in Monza ein derartiges Potential im Tempo-Ausdauer-Regime, dass sicherlich in neue Dimensionen erreicht werden könnten. Interessant wird es diesbezüglich sein, ob in Kürze auch noch weitere “Verstärkung” bei diesem Unternehmen gemeldet wird. Denn von Kenenisa Bekele liegen derzeit noch keine belastbaren Informationen vor, ob er ggfs. das Duo zu einem “Kampf der Giganten” verstärken könnte.
Auch das Feld der Frauen, das gleichfalls heute bekannt gemacht wurde, ist hochklassig besetzt. Eine ausführliche Vorstellung der prominentesten Starterinnen erfolgt auf dieser Webseite in Kürze.
Die Jahres-Bestzeiten von W. Kipsang: | ||
26.2.2017 | 2:03:58 | Tokyo |
25.9.2016 | 2:03:13 | Berlin |
26.4.2015 | 2:04:47 | London |
13.4.2014 | 2:04:29 | London |
29.9.2013 | 2:03:23 WR | Berlin |
22.4.2012 | 2:04:44 | London |
30.10.2011 | 2:03:42 | Frankfurt |
31.10.2010 | 2:04:57 | Frankfurt |