In einem mehr als dramatischen Finale konnte der Kenianer Geoffrey Kamworor seinen Titel bei den Weltmeisterschaften im Cross Country Lauf in Kampala (Uganda) verteidigen. Kamworor hatte das Rennen eigentlich schon verloren, als er gut 1 km vor dem Ziel ca. 10 Sekunden hinter Cheptegei (UGA) zurücklag, der wie der sichere Sieger aussah. Doch plötzlich brach der Lokalmatador völlig überraschend ein und wurde noch von vielen Läufern passiert. Im Vergleich zu früheren Meisterschaften, wo die Männer 12 km und die Frauen 8 km liefen, hatte man die Strecken diesmal auf ca. 9,8 km angeglichen.
Bei den Frauen setzte sich schon bald ein kenianisches Trio ab, wobei die Titelverteidigerin Agnes Tirop nicht vorne dabei war. Den Sieg holte sich die in diesem Jahr ungeschlagene Irene Cheptai in 31:57 vor Alice Nawowuna in 32:01. Mit einem historisch einmaligen Ergebnis belegten die kenianischen Läuferinnen die ersten sechs Plätze, was in der Team-Nationen-Wertung die Traum-Punktzahl von 10 ergab (die ersten 4 Plätze werden gewertet: 1 + 2 + 3 + 4 = 10).
Bei den Männern lagen 12 Läufer nach der Hälfte des Rennens (14 Minuten) zusammen, bis Joshua Cheptegei (UGA) auf heimischem Terrain mit einer gewaltigen Tempoverschärfung die Spitzengruppe sprengte und nur der Titelvereidiger Geoffrey Kamworor (KEN) halbwegs folgen konnte. Doch auch Kamworor verlor bald den Anschluss, Cheptegei baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus und sah schon wie der sichere Sieger aus. Dann brach der Mann aus Uganda jedoch unvermittelt gut 1 km vor dem Ziel ein und wurde zunächst von Kamworor, aber auch noch von vielen anderen Läufern überholt. Völlig entkräftet landete er in 30:08 Minuten auf Rang 30. Kamworor konnte seinen Titel in 28:24 verteidigen und auch Platz 2 ging mit Leonard Barsoton in 28:36 an einen Läufer aus Kenia.
Der alte und neue Weltmeister im Crosslauf der Männer: Geoffrey Kamworor (KEN). (c) BBC-Screenshot
Die Team-Wertung gewann denkbar knapp die äthiopische Mannschaft mit 21 Punkten vor den Kenianern mit 22 Punkten. Bei dem erstmals ausgetragen Mixed-Wettbewerb gewann die kenianische Mannschaft vor Äthiopien. Deutsche Läufer waren in allen Rennen nicht gemeldet.
