Nach seinem spektakulären Double-Double bei Olympia im August in Rio (Gold über die Bahnlangstrecken in London 2012 und Rio 2016) ist die Saison für den britischen Ausnahmeläufer mit somalischen Wurzeln Mo Farah noch nicht vorbei. Wie in den Vorjahren wird er am 11. September wieder beim Great North Run an der Startlinie stehen, dem weltgrößten Halbmarathon, den Mo bereits in den letzten beiden Jahren für sich entscheiden konnte. Mit einem “Triple” am kommenden Sonntag wäre er der erste Läufer in der Geschichte dieser Traditionsveranstaltung, der den Lauf von Newcastle nach South Shields zum dritten Mal (in Folge sogar) gewonnen hätte. Im letzten Jahr siegte Mo in eindrucksvollen 59:22. Dies ist eine Zeit, die sogar unter dem von ihm gehaltenen Europarekord von 59:32 (Lissabon 2015) liegt, durch den Punkt-zu-Punkt-Kurs an der englischen Ostküste aber keine Aufnahme in die Bestenlisten erlangte.
Mo Farah ist auch 2016 der Topstar beim Great North Run im englischen Newcastle. (c) Veranstalter
Im Jahr 2014 war Mo der erste Brite, der nach fast 30 Jahren den Great North wieder gewinnen konnte. Auch in diesem Jahr ist die Konkurrenz recht überschaubar, so dass die Chancen für einen dritten Erfolg in Serie recht gut stehen. Neben den traditionell 57000 Teilnehmern werden als Hauptkonkurrenten um den Sieg der Kenianer Emmanuel Bett sowie Dathan Ritzenhein (USA) sein. Bett war 2014 der schnellste 10000m-Läufer der Saison und konnte im Jahr 2013 den Great South Run über 10 Meilen gewinnen. Ritzenhein ist einer der stärksten US-Marathonläufer mit einer Bestzeit um 2:07 Stunden, er konnte sich aber wegen Verletzungen für Rio nicht qualifizieren.
Während bei den Männern das Elitefeld aus vemeintlicher Rücksicht zu Mo recht dezimiert erscheint, ist das Rennen bei den Frauen in der Tat großartig besetzt. Die Topstars sind die Goldmedaillengewinnerin von Rio über 5000 m Vivian Cheruiyot (ETH) und ihre Vorgängerin um Olympische Ehren Tirunesh Dibaba (ETH). Cheruiyot ist zum ersten Mal in Newcastle dabei, Dibaba gewann den Lauf bereits 2012. Die Beiden werden erhebliche Konkurrenz von Priscah Jeptoo (KEN) bekommen, die 2013 in 65:45 Minuten den Sieg beim Great North Run schaffte, von Joyce Chepkirui sowie Filomena Chepchirchir. Von britischer Seite wird das Elitefeld durch Gemma Steel, Alyson Dixon, Susan Partridge und Charlotte Purdue vervollständigt.
Am Tag zuvor gibt es am 10. September die Great North City Games, wo u.a. über die selten gelaufenen 500 m der kenianische Doppel-Olympiasieger und Weltrekordhalter über 800 m David Rudisha auf die Briten Martyn Rooney, Seb Rodger, Jacob Paul und Jack Gree trifft. Über eine Meile startet der Sammler der Masters-Weltrekorde über die Langstrecken Bernard Lagat (USA) auf Silas Kiplagat (KEN), und bei den Frauen stellt sich der britische Shooting Star der Saison Laura Muir der Konkurrenz ihrer Landsfrauen Steph Twell, Eilish McColgan und Laura Weightman.