Völlig unerwartet gewann der deutsche Läufer mit äthiopischen Wurzeln, Homiyu Tesfaye aus Frankfurt, den 10 km Lauf im Rahmen des 69. Paderborner Osterlaufs in großartigen 27:51. Damit verfehlte er den Streckenrekord von Carsten Eich mit 27:47 aus dem Jahr 1993 denkbar knapp. Seine Bestzeit “pulverisierte” der 1500m-Mann mit einer Steigerung um 2 1/2 Minuten.
Hominyu Tesfaye aus Frankfurt siegte beim 69. Paderborner Ostrlauf über 10km in grandiosen 27:51. (c) Veranstalter
Nach 5 km in 14:11 (Zeit nicht bestätigt) war an eine Zeit unter 28 Minuten kaum noch zu denken, aber schon kurz danach zog das Tempo deutlich an. Bis gut 7 km lagen fünf Läufer vorne, dann konnten sich Tesfaye und der Mann mit der schnellsten Vorleistung, Amos Mitai (KEN) (27:44), lösen. Nach 8 km in 22:30 war schon eine Zeit um 28 Minuten in Sicht. Im Schlußspurt konnte Mitei nicht mehr folgen und belegte in 27:55 Platz 2.
Eigentlich bedeutet die Zeit von 27:51 neuen Kursrekord, denn mit der Strecke von 1993 hat der heutige Verlauf mit einem erheblichen Part in der Stadtheide nur noch wenig gemein. Das wäre dann auch ein salomonisches Argument, die Bestmarke von Carsten Eich als Rekord abzulösen. Aber vielleicht wird schon beim nächsten Mal der Uraltrekord unterboten, die aktuelle Strecke bietet zudem durchaus das Potential der Optimierung.
Auch bei den Frauen gab es durch Sutume Kebede aus Äthiopien in 31:47 ein sehr beachtliche Zeit, wie auch im Halbmaraton, wo der Kenianer Abraham Yano (nicht Edwin!) in der drittschnellsten Zeit in Paderborn von 1:01:04 gewann. Zweiter wurde knapp dahinter Tesmesgen Ejerssa (ETH) in 1:01:07.
Im Marathon der Frauen waren die Zeiten nicht ganz von dieser Qualität. Hier machte Sabrina Mockenhaupt lange das Tempo, wurde am Ende dann aber nur Zweite in 1:11:13 und musste der Kenianerin Maryane Wanjiru in 1:11:10 den Vortritt lassen. “Mocki” war aber trotzdem mit ihrer Leistung zufrieden – vor allem nach den enttäuschenden 1:13 vor drei Wochen in New York City – und blickt mit Zuversicht auf den Hamburg Marathon am Ende des Monats.
11052 “Teilnehmer” wurden vom Veranstalter als neue Rekordmarke benannt. Zahlen, die nur schwer zu überprüfen sind, vor allem weil im Kinderlaufbereich keine dezidierte Zielerfassung erfolgte. Dass es aber in Paderborn weiter nach oben geht, belegen die Zahlen der Finisher, wobei verständlicherweise ein Zuwachs nur auf den 5 km und im Halbmarathon verzeichnet wurde. Das Teilnehmerlimit über 10 km führte zu fast gleichen Zahlen wie im Vorjahr, 3687 gegenüber 3683 Aktiven im Ziel. Deutliche Zuwächse gab es über 5 km mit 2249 zu 1996 und im Halbmarathon mit 1707 zu 1381. Anmerkenswert ist dabei, dass der Frauenanteil im 5 km Lauf erfreulich hoch ist; mit 1235 Männern und 1014 Frauen läuft man langsam in Richtung einer Parität.