Am übernächsten Samstag (25. Juni 2016) veranstaltet RUNCZECH im böhmischen Olmütz den “Mattoni Olomouc Half Marathon”, der zu Sommerbeginn ein Feld absoluter Weltklasse an den Start bringt. Dies wird schon durch die Bestzeiten des Starterfelds deutlich, in dem vier Frauen schneller als 67 Minuten liefen und sogar sechs Männer unterboten die magische Stundengrenze. Dies verspricht hochklassigen Sport mit den beiden Topstars Mary Keitany und Stanley Biwott, die aktuell zum den Besten der internationalen Straßenlaufszene zu zählen sind. Doch sowohl bei Frauen als auch Männern ist die Konkurrenz derart stark, dass ein Sieg der Favoriten kein Selbstläufer werden wird.
Mary Keitany (KEN) hielt lange den Halbmarathon Weltrekord, ehe sie von Florence Kiplagat abgelöst wurde. Kiplagat war am letzten Wochenende im niederländischen Zwolle am Start, konnte dort aber in 1:11 Stunden nicht überzeugen. Auch Mary Keitany hatte in letzter Zeit wenig Glück und verpasste durch einen Sturz eine bessere Zeit sowie eine bessere Platzierung beim London Marathon. Als Konsequenz wurde sie und auch Kiplagat nicht direkt für den Olympischen Marathon vom Verband nominiert. Nur die Beiden liefen schnellere Zeiten als der Shooting Start der Saison, die 25jährige Violah Jepchumba (KEN), die bei ihrem Sieg Ende März beim Prager Halbmarathon in 1:05:51 zur drittschnellsten Läuferin über diese Distanz aufstieg. Dabei lag sie dort bis gut 15 km auf Weltrekordkurs.
Direkt hinter Jepchumba finishte in Prag Worknesh Degefa (ETH) in 1:06:14, die im Jahr zuvor dort gewann. Sie wird genauso zu beachten sein wie Joyce Chepkirui mit einer Bestzeit von 1:06:18. Chepkirui gewann zweimal den Honolulu Marathon. Der Streckenrekord in Olmütz ist übrigens sehr hochwertig und wurde von Keitany im letzten Jahr aufgestellt. Unterstützt von ihrem Ehemann Charles Koech als Tempomacher lief sie 1:06:38. Auch deshalb ist Mary eine erste Anwärterin auf den Sieg.
Stanley Biwott (KEN) ist einer der Favoriten bei den Männern in Olmütz. (c) H. Winter
Das Feld der Männer ist ähnlich stark besetzt. Hier ist Stanley Biwott (KEN) der Topfavorit, der nach seinem Sieg beim New York City Marathon im November 2015 beim London Marathon bis in die Schlussphase hinein ein ernster Konkurrent für Eliud Kipchoge war. In diesem denkwürdigen Duell steigerte er seine Bestzeit im Marathon auf eindrucksvolle 2:03:51. Aber auch über die halbe Distanz ist der 30jährige Kenianer absolute Weltklasse, wie sein Hausrekord von 58:56 belegt. Diese Zeit lief er bereits 2013 in Ras Al Khaimah. Harte Konkurrenz dürfte ihm u.a. durch Geoffrey Ronoh (KEN) erwachsen, der 2014 als Nobody und Tempomacher die beiden Stars Kimetto und Wilson Kipsang hinter sich lassen konnte, um den Lauf mit Kursrekord in 60:17 zu gewinnen. Diese Zeit steigerte er 2014 in Klagenfurt auf 59:45. Im letzten Jahr konnte er seine Titel in Olmütz wegen einer Verletzung nicht verteidigen.
Cyprian Kotut (KEN) ist der jüngere Bruder von Martin Lel, der aktuell am Ende einer langen und erfolgreichen Karriere steht. Etwas überraschend gewann er im April den Paris Marathon in 2:07:13. Vor 1 1/2 Jahren lief er im indischen Delhi seine Bestleistung von 59:12 über die Halbmarathon-Distanz. Ein weiterer sub-1-Stunde-Läufer ist Robert Chemosin (KEN) mit einer Bestzeit von 59:19 aus dem Jahr 2013 auf dem nicht zertifizierten Kurs von Rom nach Ostia. David Kogei (KEN) lief im letzten Jahr in Berlin 59:46.
Dort gewann in diesem Jahr der Kenianer Richard Mengich, der dort seine Bestzeit mit 59:58 um eine Sekunde steigerte. Einen Monat später gewann er den Göteborg Halbmarathon in 59:35. Am letzten Samstag verbesserte er mit 60:37 den Streckenrekord von Wilson Kipsang beim Zwolle Halbmarathon und feierte auch dort gegen starke Gegner einen eindrucksvollen Sieg. Der Gewinn der 7. Ausgabe des Laufs in Olmütz wird sicher nur über ihn zu erringen sein. Etwa 4000 Teilnehmer werden am 25. Juni an der Startlinie erwartet.
Elitefeld der Männer: | ||
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Name | Land | HM PB |
Stanley Biwott | KEN | 0:58:56 |
Cyprian Kotut | KEN | 0:59:12 |
Robert Chemosin | KEN | 0:59:19 |
Richard Mengich | KEN | 0:59:35 |
Geoffrey Ronoh | KEN | 0:59:45 |
David Kogei | KEN | 0:59:46 |
Josphat Kiptis | KEN | 1:00:21 |
Merhawi Kesete | ERI | 1:00:52 |
Festus Talam | KEN | 1:00:56 |
Munyo Mutai | KEN | 1:01:26 |
Reuben Maiyo | KEN | 1:02:35 |
Deribe Robi | ETH | 1:02:42 |
Geoffrey Kipyego | KEN | 1:02:58 |
Vitaliy Shafar | UKR | 1:03:54 |
Evans Kiptum | KEN | 1:04:28 |
Anton Kosmac | SLO | 1:04:57 |
Pavel Dymak | CZE | 1:06:25 |
Robert Kotnik | SLO | 1:06:07 |
Stuart Robinson | UK | 1:07:14 |
Robert Mic | CZE | 1:08:09 |
David Vas | CZE | 1:09:15 |
Daniel Oralek | CZE | 1:04:33 |
Roman Hurtik | CZE | 1:10:35 |
Elitefeld der Frauen: | ||
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Name | Land | HM PB |
Mary Keitany | KEN | 1:05:50 |
Violah Jepchumba | KEN | 1:05:51 |
Worknesh Degefa | ETH | 1:06:14 |
Joyce Chepkirui | KEN | 1:06:18 |
Betelhem Moges | ETH | 1:09:23 |
Bekelech Daba | ETH | 1:10:09 |
Risa Takenaka | JPN | 1:10:10 |
Edith Chelimo | KEN | 1:10:38 |
Eva Vrabcova | CZE | 1:11:06 |
Agniezska Gortel-Maciuk | POL | 1:12:52 |
Petra Kaminkova | CZE | 1:12:17 |
Monika Preibischova | CZE | 1:16:17 |
Petra Kubesova | CZE | 1:24:36 |