47. Tamarack Ottawa International Marathon am 28. Mai 2023: Adane und Mekesha vorne – Kejeta bei Comeback Dritte

Die Äthiopier Yihunilign Adane (ETH) und Waganesh Mekesha (ETH) gewannen bei zunehmend steigenden Temperaturen die 47. Ausgabe des Tartan Ottawa International Marathon in 2:08:23 bzw. 2:24:48. Die deutsche Topläuferin Melat Kejeta (GER) von Grün-Weiß Kassel schaffte bei ihrem Comeback nach Olympia 2021 und der Geburt eines Kindes als Dritte in 2:27:51 die Norm für die WM im Sommer. Im Rennen der Männer waren 2 Tempomacher und zunächst 5 Topathleten auf der Jagd nach dem Streckenrekord aus dem Vorjahr durch Shiferaw von 2:06:04. Über 11:55 bei 4 km und 29:56 bei 10 km passierte man 15 km nach 44:56 und die Hälfte der Distanz nach 1:02:44, also auf Kurs zu einem Streckenrekord (besser: Eventrekord, da durch Bauarbeiten ein Teil der Strecke modifiziert werden musste).

Bei 25 km in 1:14:14 blieb noch ein “Hase” zusammen mit Gebretsadik Abraha (ETH), Adane sowie dem einzigen Kenianer im Feld Felix Kibitok (KEN) übrig, die 30 km nach 1:30:02 erreichten. Dort waren die drei dann alleine und mit 1:45:44 bei 35 km hatte die Fahrt deutlich nachgelassen, der Streckenrekord hatte sich bei den steigenden Temperaturen so gut wie erledigt. Dann bahnte sich die Entscheidung an, nach gut 37 km fiel zunächst Kibitok und kurz darauf auch Abraha zurück. Adane, der 2022 in Barcelona in PB von 2:05:53 und auch in Toronto in 2:07:18 gewinnen konnte, steuerte nach 2:01:31 bei 40 km einem weiteren Erfolg entgegen. Er gewann in 2:08:23 vor Abraha in 2:09:14 und Abdi Ali Gelchu (ETH) in 2:10:39. Felix Kibitok fiel noch weit zurück und wurde neben Ayechew Bantie (ETH) in 2:13:12 auch noch von Parker Stinson (USA) in 2:13:58 überholt. In 2:14:03 landete er nur auf Platz 6.

Yihunolign Adane gewann den Marathon in Ottawa in 2:08:23. (c) Livestream ROGERStv/Screenshot

Bei den Frauen war der es der kanadische Marathonrekordler Cameron Lewins, der als Tempomacher für 2 Stunden im Einsatz war. Auch dort war eine Attacke auf den Kursrekord angesagt, was man auch zu Beginn mit Splits von 16:55 für 5 km, 33:54 für 10 km und 1:10:23 bis zum Halbmarathon umsetzte. Hier hatte sich die Spitzengruppe bereits auf Waganesh Mekesha (ETH) und Melat Kejeta reduziert. Nach 1:13 Stunden verlor Kejeta kurz den Anschluss an die Führende, kam noch einmal kurz zurück, um dann 5 Minuten später endgültig zurückzufallen. Über 1:23:52 bei 25 km hatte Kejeta auf Mekesha bei 30 km in 1:40:49 bereits eine volle Minute verloren. Hier lag der Streckenrekord von 2:22:17 durch Gelete Burka aus dem Jahr 2018 noch in Reichweite.

Aber Mekesha konnte das Tempo nicht mehr halten und nach 1:58:16 bei 35 km, wo Lewins seine Schrittmacherdienste quittierte, passierte sie 40 km nach 2:16:34 und hatte somit die letzten 5 km in nur 18:18 absolviert. Den vorletzten km nach 41 km (2:20:32) lief sie nur noch in 3:58 Minuten und verpasste am Ende als Siegerin in 2:24:48 die Bestmarke von Burka doch sehr deutlich. Im Finale kam die 43-jährige kanadische Topläuferin Malindi Ellmore (CAN) noch stark auf, passierte wenige 100 m vor dem Ziel Kejeta und wurde in 2:27:45 Zweite vor Kejeta in 2:27:51. Beide Läuferinnen blieben damit unter dem WM-Limit von 2:28 Stunden für Budapest in diesem Sommer.

Ergebnisse Marathon der Männer:
1. Yihunilign Adane ETH 2:08:23
2. Gebretsadik Abraha ETH 2:09:14
3. Abdi Ali Gelchu ETH 2:10:39
4. Ayechew Bantie ETH 2:13:12
5. Parker Stinson USA 2:13:58
6. Felix Kibitok KEN 2:14:03
Ergebnisse Marathon der Frauen:
1. Waganesh Mekasha ETH 2:24:48
2. Malindi Ellmore CAN 2:27:45
3. Melat Kejeta GER 2:27:51
4. Aberu Mulisa ETH 2:30:58
5. Jaqueline Gaughan USA 2:31:38
6. Ayuntu Kumela ETH 2;33:37