32. EDP Meia Maratona Lisboa am 12. März 2023: Äthiopische Siege auf der Weltrekord-Strecke in Lissabon

Äthiopische Siege gab es bei der 32. Ausgabe des EDP Meia Maratona Lisboa in der portugiesischen Haupstadt. Almaz Ayana (ETH) gewann die Konkurrenz der Frauen in 1:05:30 und steigerte damit den Kursrekord von 1:06:06 durch Tsehay Gemechu aus dem Jahr 2021 um 36 Sekunden. Das Rennen der Männer gewann ihr Landsmann Nibret Melak in 59:06, der damit gleich in seinem ersten Lauf über die halbe Marathondistanz der Beste war. Das Rennen der Männer stand ganz im Fokus der Ankündigung des Topstars der Veranstaltung und 10 km-Weltrekordlers Rhonex Kipruto (KEN) eines Angriffs auf den Weltrekord von 57:31, den Jacob Kiplimo auf gleicher Strecke im Jahr 2021 aufgestellt hatte.

Entsprechend flott ging es von Beginn an zur Sache, wo zunächst 10 Läufer die ersten zwei Kilometer in 5:20 zurücklegten. Nach 4 km setzten sich Kipruto und Hagos Gebrhiwet (ETH) vorne ab und passierten 5 km in 13:32 mit Kurs zu einer Zeit von 57:07, also Weltrekord. Nach 7 km war es vor allem Kipruto, der vorne das Tempo machte und zusammen mit Gebrhiwot die 10 km in 27:40 zurücklegte. Schon hier hatte das Tempo deutlich nachgelassen, so dass an einen Weltrekord nicht mehr zu denken war. Als weitere Konsequenz schloss auch das Verfolgerquartett zum Führungsduo auf und über 33:20 bei 12 km (Tempo: 58:36) lagen bei 15 km in 41:45 das Quartett Kipruto, Gebrhiwet, Vicent Ngetich (KEN) und Debütant Nibret Melak (ETH) vorne. Bis 20 km in 56:00 blieben diese vier Läufer zusammen, bis hier überraschend Kipruto nicht mehr folgen konnte.

Nibret Melak gewann den Halbmarathon in Lissabon in 59:06. (c) Livestream/Screenshot

Den Spurt um den Sieg gewann Melak durch einen energischen Antritt kurz vor der 21 km-Marke in 59:06 vor Gebrhiwet in 59:07 und Ngetich in 59:10. Abgeschlagen erreichte der Favorit Rhonex Kipruto in 59:22 als Vierter das Ziel. Auf Platz 5 verpasste Jake Robertson (NZL) in 1:00:05 seine PB von 1:00:01 aus dem Jahr 2017 denkbar knapp.

Almaz Ayana gewann beim Lissabon Halbmarathon mit Streckenrekord  von 1:05:30. (c) Livestream/Screenshot

Bei den Frauen bestimmten nach 5 km in 15:27 vier Läuferinnen das Geschehen an der Spitze, die 10 km in 31:04 absolvierten, woraus sich nach 14 km das Trio Ayana, Margaret Kipkemboi (KEN) und Girmawit Gebru (ETH) absetzen konnte. 15 km wurden in 46:35 absolviert, bevor sich nach 18 km Ayana entscheidend lösen konnte. Über 1:02:01 bei 20 km erreichte sie das Ziel in 1:05:30 und konnte damit den Streckenrekord und ihre PB von 1:07:10 deutlich steigern. Kipkemboi wurde in 1:05:50 Zweite vor Gebru in 1:06:28.

Elitefeld der Männer:
Rhonex Kipruto KEN 57:49 Valencia 2021
Hagos Gebrehiwet ETH 58:55 Granollers 2023
Vincent Ngetich KEN 59:09 Kopenhagen 2022
Solomon Berihu ETH 59:17 Delhi 2019
Benard Biwott KEN 59:44 Santa Pola 2023
Abe Tilahun ETH 59:46 Kopenhagen 2021
Josphat Kemei KEN 59:32 Neapel 2022
Bravin Kiptoo (pace) KEN 59:37 Valencia 2020
Wisley Kibichii KEN 59:57 Madrid 2021
Jake Robertson NZL 1:00:01 Lissabon 2017
Gatachew Kidie ETH 1:00:08 Belfort 2022
Elitefeld der Frauen:
Girmawit Gebru ETH 1:04:14 Ras Al Khaimah 2022
Margaret Chelimo KEN 1:05:26 Barcelona 2022
Catherine Amanangole KEN 1:05:39 Barcelona 2023
Almaz Ayana ETH 1:07:10 Newcastle 2022*
Tiruye Mesfin ETH 1:06:42 Kopenhagen 2022
Viola Chepngeno KEN 1:06:48 Berlin 2022
Gete Alemayegu ETH 1:06:37 Barcelona 2022
Asnakech Menghesa ETH 1:07:04 Barcelona 2020
Purity Komen KEN 1:07:10 Lille 2022
Sara Hall  (DNS) USA 1:07:15 Houston 2022
Francince Nyonsaba (DNS) BUR Debüt 30:41,93 10000 m