Mit einer großen Überraschung endete heute morgen die 31. Ausgabe des Halbmarathon Valencia Trinidad Alfonso, denn die deutsche Topläuferin Konstanze Klosterhalfen (GER) gewann in 1:05:41 gleich den ersten Auftritt über die Halbmarathondistanz gegen sehr starke internationale Konkurrenz. Mit dieser Zeit katapultierte sie sich nach Melat Kejeta in 1:05:18 auf Platz 2 der deutschen All-Time-Liste. Das Rennen der Männer gewann der Ex-Weltrekordler Kibiwott Kandie (KEN) in 58:11. Insgesamt waren über 20.000 Teilnehmer für das Event gemeldet, für das die äußeren Bedingungen mit Temperaturen um 20°C bei einem Taupunkt von 15°C keinesfalls optimal, was (noch) schnellere Zeiten verhinderte.
Ein große Männergruppe startete das Rennen mit 13:57 für 5 km und 27:49 bei 10 km, womit man etwas hinter den Vorgaben im Vorfeld von 27:30 zurücklag. Hier stiegen die beiden Tempomacher aus und eine sechsköpfige Spitzengruppe lag vorne zusammen, in der zunehmend der Topfavorit Kibiwott Kandie das Tempo machte. Nach 11 km in 30:34 konnte sich Kandie lösen, verfolgt von dem Trio der Mitfavoriten Yomif Kejelcha (ETH), Gewinner in Valencia im Jahr 2019, Daniel Mateiko (KEN) und Kennedy Kimutai (KEN). Mit schnellen Kilometern von 2:39, 2:41 und 2:39 baute Kandie seinen Vorsprung schnell aus und bei 15 km in 44:02 lag der Spitzenreiter auf Kurs zu einer Zeit von 58:02. Das Verfolgertrio war hier schon 10 Sekunden zurück und verlor weiter an Boden.
Einem Uhrwerk gleich spulte Kandie die letzten Kilometer in 2:46, 2:45, 2:47, 2:47, 2:47 herunter, passierte 20 km in 55:08 und gewann das Rennen in hochklassigen 58:10. Dies ist in der Saison 2022 die zweitbeste Zeit über die Halbmarathondistanz bei den Männern , nur Weltrekordler Jacob Kiplimo war im Februar in Ras Al Khaimah in 57:56 schneller gelaufen. Auf Platz 2 lief Yomif Kejelcha in 58:32 ein und Daniel Mateiko (KEN) konnte sich noch etwas nach vorne arbeiten und kam in 58:40 als Dritter ins Ziel. Anzumerken sei noch, dass auf Platz 18 Benjamin Flanagan (CAN) in 1:01:00 einen neuen Landesrekord aufstellte und diesen Cameron Lewins (CAN) wegschnappte, der direkt hinter ihm ins 1:01:04 ins Ziel kam.
Nach gut 11 km konnte sich Kibiwott Kandie entscheidend von den Konkurrenten absetzen und das Rennen nach 58:11 gewinnen. (c) Video/H. Winter
In der Frauenenkurrenz lag einer großer Pulk von Eliteathletinnen und ambitionierten Läufern bis 5 km in 15:26 an der Spitze, dann setzte sich Purity Komen (KEN) ca. 30 m ab, wurde aber schon nach 10 km in 30:09 wieder eingefangen. Schon bald darauf formte sich vorne ein Führungstrio, in dem Havi Gejia (ETH), Agnes Ngolo (KEN) sowie etwas überraschend auch die deutsche Debütantin Konstanze Klosterhalfen zu finden waren. Das Trio hatte bei 15 km in 46:47 einen Vorsprung von 5 Sekunden auf Margaret Chelimo (KEN) als erste Verfolgerin herausgelaufen. Der Rest des Frauenfeldes lag 30 Sekunden und mehr zurück und hatte mit dem Ausgang des Rennens nicht mehr zu tun.
Schon bald darauf war es KoKo, die das Tempo forcierte und ihre beiden Mitstreiterinnen abschütteln konnte. Bei 20 km in 1:02:16 lag Gejia als erste Verfolgerin schon 15 Sekunden zurück und die Überraschung beim ersten Halbmarathon der deutschen Topläuferin so gut wie perfekt. Klosterhalfen gewann die Konkurrenz in guten 1:05:41 und wurde damit auf Anhieb die zweitbeste deutsche Läuferin über diese Distanz. Entsprechend optimistisch äußerte sich die 25-jährige Athletin von der LG Bayer Leverkusen, den Landesrekord von 1:05:18 angreifen zu können. Platz 2 ging mit Havi Gejia in 1:06:00 an die erste Vertreterin Ostafrikas. Und mit großem Abstand wurde Agnes Ngolo in 1:06:38, Dritte die immerhin ihre PB um 2 1/2 Minuten steigern konnte.