42. TCS London Marathon am 2. Oktober 2022: Kenenisa Bekele und Mo Farah sind “back”

Nach dem Elitefeld der Frauen machten die Organisatoren des TCS London Marathon heute auch das Elitefeld der Männer für das Rennen am 2. Oktober 2022 bekannt. Wie zu erwarten war, ist die Ansammlung an Topkönnern der Szene wieder großartig, was allein angesichts der Konkurrenz durch die WM in Eugene sowie den WMM-Konkurrenten Berlin und Chicago noch höher einzuschätzen ist. Topstar in diesem Jahr, wo man noch einmal Corona-Pandemie bedingt auf einen Ausweichtermin im Herbst setzt, ist der äthiopische Superstar Kenenisa Bekele (ETH), der mit seiner Zeit von 2:01:41 vom Berlin Marathon 2019 der eindeutig Schnellste auf der Startliste in London ist. Bekeles Erfahrungen mit London sind recht durchwachsen: 2016 wurde der mittlerweile 40-jährige Ausnahmeläufer dort Dritter in 2:06:36 und 2017 Zweiter in 2:05:57. Sein letzter Auftritt bei schwülwarmen Wetter beim Berlin Marathon 2021 war mit Platz 3 in 2:06:47 nur bedingt überzeugend. Trotzdem hofft er, am Ende einer langen Karriere noch auf einen Sieg auf dem Pflaster an der Themse.

Kenenisa Bekele geht in London ein weiteres Mal an den Start. (c) H. Winter

Dass ein Erfolg in London für Bekele kein Selbstläufer sein wird, zeigen schon allein sieben (!) weitere Athleten, die PBs von unter 2:04 Stunden aufweisen. Dazu gehört der “Titelverteidiger” Sisay Lemma (ETH), der etwas überraschend im letzten Jahr in London in 2:04:01 gewann. Seine PB von 2:03:32 erreichte er beim Berlin Marathon 2019. Sein letzter Auftritt im April in Boston war wenig erfolgreich, wo er den Lauf nicht beendete. Insgesamt ist Äthiopien in der britischen Hauptstadt mit einem starken Kontigent bei den Männern vertreten: Birhanu Legese (ETH), Mosinet Geremew (ETH), Tamirat Tola (ETH), Kinde Atanaw (ETH) sowie Leule Gebresilase (ETH). Alle diese Herren sind den Marathon schon in 2:04:02 oder schneller gerannt.

Legese lief beim Berlin Marathon 2019 2:02:48, Geremew wurde Zweiter in London im Jahr 2019 in 2:02:55, Tola gewann den Amsterdam Marathon 2021 in 2:03:39 und wurde in Tokyo im März in 2:04:14 Dritter, Atanaw gewann den Valencia Marathon im Jahr 2019 in 2:03:51 und Gebresilase wurde 2018 in 2:04:02 Zweiter in Dubai. Die kenianischen Farben werden Amos Kipruto (KEN) sowie Vincent Kipchumba (KEN) vertreten. Kipruto ist mit einer PB von 2:03:13 notiert, die er als Zweiter hinter Eliud Kipchoge (der startet im September in Berlin und ist damit nicht in London dabei) beim Tokyo Marathon im März erzielte. Kipchumba belegte hinter Lemma beim letzten London Marathon in 2:04:28 den zweiten Platz.

Und nicht vergessen sollte man auch Bashir Abdi (BEL), der nach der Olympischen Bronze-Medaille beim Rotterdam Marathon 2021 den Europarekord auf 2:03:36 schraubte. Für die Gastgeber ist natürlich die weitere Teilnahme der britischen Lauflegende Mo Farah (GBR) ein Highlight, dessen recht unstetige Marathon-Bilanz mit einem Sieg beim Chicago Marathon 2018 in 2:05:11 gekrönt ist. Es bleibt abzuwarten, ob der Ausnahmeläufer nach kürzlichen Enttäuschungen in Sachen von Qualifikationsleistungen auf der Bahn im Marathon noch einmal zu einer Topleistung fähig ist.

Name Country Personal Best
Kenenisa BEKELE ETH 2:01:41
Birhanu LEGESE ETH 2:02:48
Mosinet GEREMEW ETH 2:02:55
Amos KIPRUTO KEN 2:03:13
Sisay LEMMA ETH 2:03:36
Bashir ABDI BEL 2:03:36
Tamirat TOLA             DNS ETH 2:03:39
Kinde ATANAW ETH 2:03:51
Leul GEBRESILASE ETH 2:04:02
Vincent KIPCHUMBA KEN 2:04:28
Sir Mo FARAH GBR 2:05:11
Naoki OKAMOTO JPN 2:08:04
Naoki AIBA JPN 2:08:44
Kohei FUTAOKA JPN 2:09:14
Chris THOMPSON GBR 2:10:52
Brett ROBINSON AUS 2:10:55
Jack RAYNER AUS 2:11:06
Weynay GHEBRESILASIE GBR 2:12:17
Mohamud AADAN GBR 2:12:20
Philip SESEMANN GBR 2:12:58
Mike SAYENKO USA 2:13:00
Charlie HULSON GBR 2:13:34
Edward GODDARD AUS 2:13:45
Matthew LEACH GBR 2:15:31
Ross BRADEN GBR 2:16:48
Tony Ah-Thit PAYNE THA 2:16:56
William BRYAN GBR 2:17:53
Nicholas BOWKER GBR 2:18:09
Matthew CREHAN GBR 2:18:16
Kieran WALKER GBR 2:19:36
Kowal YOANN FRA Debut

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