Der Äthiopier Adualem Shiferaw (ETH) steigerte bei der 46. Ausgabe des Tartan Ottawa International Marathon mit 2:06:04 den Streckenrekord von 2:06:54 beim 40. Jubiläum im Jahr 2014 durch Tsegay Yemane. Nachdem es im Vorfeld (wieder einmal) mit den Behörden erhebliche Probleme mit den Visa der Topathleten gab (nur 8 von 25 bekamen fristgerecht ein Visum) und weniger als die Hälfte der ostafrikanischen Läufer einreisen durften, war die Frauenkonkurrenz besonders betroffen, so dass es nach 15 Jahren durch Kinsey Middleton (CAN) in 2:30:09 wieder einen einheimischen Erfolg gab. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie bedingte Zwangspause in den Jahren 2020 und 2021 waren diesmal wieder in insgesamt sechs Wettbewerben gut 40.000 Aktive auf den Beinen.
Im Rennen der Männer lagen bis 10 km in 30:19 neun Athleten an der Spitze, die auch noch beim Halbmarathon in 1:03:53 zusammenlagen und auf Kurs zu einer Zeit um 2:08 Stunden unterwegs waren. Über 1:15:45 nach 25 km setzten sich vorne nach 1:25 Stunden Shiferaw zusammen mit Leonard Langat (KEN) ab und liefen bis 30 km in 1:30:37 einen Vorsprung von 15 Sekunden auf Yuta Shimoda (JPN) als ersten Verfolger heraus. Nun begann die einmalige Vorstellung von Shiferaw, der mit km-Splits zwischen 2:51 und 2:55 den Abschnitt von 30 km nach 40 km (1:59:41) in grandiosen 29:04 absolvierte und damit die Konkurrenz im Sinne des Wortes deklassierte. Fast 3 Minuten Vorsprung lief er auf diesem Segment gegenüber den Mitstreitern heraus.
Andualem Shiferaw gewann den Ottawa Marathon mit neuem Streckenrekord von 2:06:04. (c) Veranstalter
Nach 1:45:05 bei 35 km 1:59:41 für 40 km lief er auch das Schlusssegment ins Ziel mit 6:23 sehr flott und gewann das Rennen sowie ein Preisgeld von 42.000 $ nach 2:06:04. Damit konnte der 30-jährige Äthiopier mit einer PB von 2:05:42 (Lissabon 2021) sieben seiner letzten acht Marathonläufe gewinnen. Platz 2 ging an Abdi Ali Gelchu (BHR) in 2:09:24. Den Kampf um den letzten Platz auf dem Podium gewann der Japaner Shimoda, der nach 40 km noch einen Rückstand von 10 Sekunden auf Leonard Langat aufholte und sich mit 2:09:50 zudem für die japanischen Olympia-Ausscheidungen für Olympia 2024 in Paris qualifizierte.
Das Geschehen bei den Frauen bestimmte zunächst Juliet Chekwel (KEN), die nach 10 km in 33:42 vor Chesire (KEN) in 34:57 und einer Verfolgergruppe in 35:15 lag. Beim Halbmarathon lag Chekwel in 1:12:48 1 1/2 Minuten vor einem Verfolgerduo bestehend aus Middelton und Haruka Yamaguchi (JPN), das die Hälfte nach 1:14:19 passierte, bevor die Japanerin zurückfiel und Middleton sich auf die Verfolgung der führenden Chekwel machte. Nach 1:34 Stunden und knapp 27 km ging Middleton an die Spitze, womit sie über 1:45:44 bei 30 km und 2:22:07 bei 40 km das Rennen überlegen in 2:30:09 gewann. Damit steigerte die 29-jährige Kanadierin ihre PB von 2:32:09 vom Toronto Marathon 2018 um exakt 2 Minuten. Auch Platz 2 ging durch Elissa Legault (CAN) in 2:33:27 an eine kanadische Läuferin. Die lange überlegen führende Chekwel gab völlig entkräftet das Rennen noch vor 30 km auf.
Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
1. | Andualem Shiferaw | ETH | 2:06:04 |
2. | Abdi Ali Gelchu | BHR | 2:09:24 |
3. | Yuta Shimoda | JPN | 2:09:50 |
4. | Leonard Langat | KEN | 2:09:56 |
5. | Teshome Mekonen | ETH | 2:13:27 |
6. | Justin Kent | CAN | 2:13:34 |
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. | Kinsey Middleton | CAN | 2:30:09 |
2. | Elissa Legault | CAN | 2:33:27 |
3. | Katja Goldring | USA | 2:33:58 |
4. | Anne-Marie Blaney | USA | 2:34:38 |
5. | Haruka Yamaguchi | JPN | 2:35:57 |
6. | Dayna Pidhoresky | CAN | 2:36:22 |