In einem einsamen Sololauf ohne die Unterstützung von Tempomachern “pulversierte” der Weltmeister im Halbmarathon Geoffrey Kamworor (KEN) in 44:57 Minuten den Streckenrekord bei der 38. Ausgabe des Grand Prix von Bern über 10 Meilen (16.093,44 m). Dabei machte der Kenianer, der in der Trainingsgruppe von Patrick Sang und Eliud Kipchoge trainiert, von Anfang an deutlich, dass er den Kursrekord von 46:04 aus dem Jahr 2005 durch Zersenay Tadese verbessern wollte. Schon nach 2 km in 5:30 Minuten lag er deutlich vor einem Verfolgerquartett mit dem Schweizer Top-Läufer Tadese Abraham (SUI), wobei er den Vorsprung über 11:02 bei 4 km bei 5 km in 13:46 auf 1:08 Minuten ausbauen konnte. Am seinem Sieg gab es schon hier keinen Zweifel, es ging nur noch um die Zeit.
Geoffrey Kamworor gewann den Grand Prix von Berlin über 10 Meilen. (c) Livestream/Screenshot
Zur Halbzeit bei 5 Meilen wurde er in 22:27 gestoppt, womit er am Ende zwei beinahe exakt gleiche Hälften lief, obwohl der Kurs erhebliche Höhenunterschiede und etliche Kopfsteinpflasterpassagen umfasste. Über 25:00 bei 9 km erreichte Kamworor die 10 km-Marke in 27:45, seine ersten Verfolger waren mittlerweile auf das Duo Abraham und Simon Tesfay (ERI) reduziert, das dort 75 Sekunden zurücklag. Der Führende hielt die Fahrt hoch, passierte 13 km nach 36:20 und 14 km nach 39:00 und gewann das Rennen hoch überlegen in 44:57, genau 70 Sekunden unter dem alten Streckenrekord. Die Zeit von Kamworor rangiert in der ewigen Bestliste über 10 Meilen auf Platz 10, was aber angesichts des Streckenprofils noch weiter an hoher Einschätzung gewinnt.
Tadese Abraham wurde in 49:06 Zweiter vor Tesfay in 49:30, das war im Vergleich zur Leistung des Siegers ein Klassenunterschied. Und auch weniger hochklassig waren die Leistungen der Frauen, wo Meseret Merine (ETH) in 57:47 knapp vor den beiden Schweizerinnen Nicole Egger (SUI) in 58:03 und Andrea Meier (SUI) in 58:56 das Ziel erreichte. Merine hatte sich bereits früh mit ihrer Landsfrau Israel Geletu (ETH) absetzen können, wobei aber nach 3 km Geletu zurückfiel und später von den beiden Elite-Schweizerinnen im Rennen passiert wurde.
5 km erreichte Merine an der Spitze nach 16:42 mit einem Vorsprung von 25 Sekunden auf Geletu. Nach der Hälfte bei 5 Meilen lag Merine in 28:06 weiter in Front, aber mit 28:22 und 28:49 hatten sich Egger und Meier auf die Plätze 2 und 3 nach vorne geschoben, Geletu folgte erst nach 28:52. Über 35:01 bei 10 km konnte Merine ihren Vorsprung auf Egger verteidigen und das Rennen in 57:47 gewinnen. Kurz vor der Siegerin kam der Schweizer Weltklasse-Skilangläufer David Cologna (SUI) ins Ziel, der zudem noch 2 Minuten später gestartet war als die Elite-Frauen.
Ergebnisse 10 Meilen der Männer: | |||
1. | Kamworor, Geoffrey | KEN | 44:57 |
2. | Abraham, Tadesse | SUI | 49:06 |
3. | Tesfay, Simon | ERI | 49:30 |
4. | Bulesa, Teshome Daba | ETH | 49:47 |
5. | Kipchirchir, Sylvester | KEN | 50:17 |
6. | Tadesse, Abay Girma | SUI | 50:43 |
7. | Boulama, Mohammed | MAR | 50:47 |
8. | Kuert, Fabian | SUI | 50:47 |
Ergebnisse 10 Meilen der Frauen: | |||
1. | Merine, Meseret Gezahegn | ETH | 57:47 |
2. | Egger, Nicole | SUI | 58:03 |
3. | Meier, Andrea | SUI | 58:56 |
4. | Geletu, Israel Silass | ETH | 59:31 |
5. | Hrebec, Laura | SUI | 59:48 |
6. | Friedli, Melanie Njoki | SUI | 1:01:52 |