Die Flut an Streckenrekorden in der Saison 2019 machte am letzten Samstag auch nicht vor der spanischen Hauptstadt halt. Reuben Kerio (KEN) und Shasho Insermu (ETH) krönten die 42. Ausgabe des Rock ’n’ Roll Madrid Marathon mit neuen Streckenrekorden von 2:08:18 und 2:26:24. Bei nahezu perfekten Bedingungen mit Temperaturen zur Startzeit um 10°C führten zwei Tempomacher (Emmanuel Bett (KEN und Timothy Toroitich (UGA)) eine Gruppe von 11 Läufern in 15:40 zur 5 km-Marke, womit man auf Kurs zu einer Zeit von über 2:12 Stunden lag. Danach zog die Fahrt erheblich an und die 5km- Abschnitte bis 25 km wurde im Regime um 15 Minuten zurückgelegt. 10 km passierte man nach 30:39, 15 km in 45:41, 20 km in 1:00:41 und bei der Hälfte lagen noch 9 Läufer in 1:03:55 zusammen.
Durch die Temposteigerung war man nun auf Kurs zu einer Zeit um 2:08 Stunden. Der 25 km-Split betrug 1:15:47 und für 30 km brauchte man 1:31:06. Als nun der letzte Tempomacher aus dem Rennen ging, hatte sich die Spitze auf 6 Akteure reduziert: neben Kerio waren das Kipkemoi Kipsang, Kiprotich Kiuri, Edwin Kiptoo, Nicholas Kirwa, Ezekiel Chepkorom (alle KEN) und etwas zurück Javier Guerra (ESP). Aus dieser Spitzengruppe fielen Kirwa und Chepkorom noch vor der 35 km-Marke nach 1:46:23 heraus. Einen Kilometer später sprengte Kerio das Führungs-Quartett und lag bei 40 km in 1:01:35 eine knappe halbe Minute vor dem Verfolgerduo Kipsang und Kirui.
Reuben Kerio lief beim Madrid Marathon Streckenrekord. (c) Veranstalter
Kerio baute seinen Vorsprung gegenüber den Verfolgern weiter aus und gewann das Rennen mit neuem Streckenrekord von 2:08:18, womit er den Kursrekord aus dem Jahr 2014 um eine Minute steigern konnte. Kipsang wurde Zweiter in 2:08:58 vor Kirui in 2:09:05. Als Fünfter kam zur Freude der Zuschauer Javier Guerra nach 2:10:19 ins Ziel. Ein glücklicher Sieger, der 2017 den Marathon in Kosice in 2:08:12 gewann und im Dezember in Honolulu Zweiter wurde, möchte nun in seinem kommenden Marathon eine Zeit um 2:05 Stunden anpeilen.
Bei den Frauen setzte sich die spätere Siegerin Shasho Insermu um 15 km herum von der restlichen Konkurrenz ab, nachdem man zuvor in einem Quartett an der Spitze 5 km in 18:19 und 10 km in 35:40 zurückgelegt hatte. Bei 15 km in 52:24 löste sich die Spitzengruppe langsam auf und Insermu führte bei 20 km in 1:09:22 bereits mit 20 Sekunden Vorsprung vor einem Trio mit Läuferinnen aus ihrem Heimatland: Fetal Tsegaye, Beshadu Bekele und Gebeyanesh Ayele (alle ETH). Den Halbmarathon erreichte sie nach 1:13:00, 25 km in 1:26:12 und 30 km nach 1:43:28. Der Streckenrekord von Valentine Kipketer von 2:30:40 aus dem Vorjahr war hier mehr als in Gefahr.
Hinter der Führenden hielt Tsegaye einen Abstand von etwa 20 Sekunden recht konstant, doch mit 2:00:35 bei 35 km und 2:18:24 bei 40 km blieb Insermu in Führung, die sie bis ins Ziel mit 2:26:24 auch verteidigte. Kurz dahinter kam Tsegaye in 2:27:06 ins Ziel und blieb ebenfalls noch deutlich unter dem alten Kursrekord. Und Platz 3 erlief sich mit erheblichem Abstand in 2:32:16 Beshadu Bekele.
Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
1. | Reuben Kerio | KEN | 2:08:18 |
2. | Kipkemoi Kipsang | KEN | 2:08:48 |
3. | Kiprotich Kirui | KEN | 2:09:05 |
4. | Edwin Kiptoo | KEN | 2:010:17 |
5. | Javier Guerra | ESP | 2:10:19 |
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. | Shaso Insermu | ETH | 2:26:24 |
2. | Fetale DejenTsegaye | ETH | 2:27:06 |
3. | Beshadu Bekele | ETH | 2:32:16 |
4. | Gebeyanesh Ayele | ETH | 2:35:11 |
5. | Pauline Thitu | KEN | 2:39:08 |