Der 16. September 2018 hat beste Chancen als ein Tag von historischer Dimension in die Geschichte des Straßenlaufs einzugehen. Denn neben dem Berlin Marathon, wo Eliud Kipchoge (KEN) und Tirunesh Dibaba (KEN) auf Weltrekordjagd im Marathon gehen wollen, dürfte die gleichfalls für großartige Ergebnisse sorgen. In Kopenhagen haben die Topathleten bei Männern sowie Frauen Angriffe auf die globalen Bestmarken angekündigt. Allein bei den Männern gehen 17 Läufer mit Bestleistungen von unter einer Stunde an den Start, dazu kommen noch hochkarätige Debütanten. Auch bei den Frauen sind 6 Athletinnen vor Ort, die den Halbmarathon schon schneller als 67 Minuten gelaufen sind, der Schwelle zur Weltklasse.
Schon im letzten Jahr sorgte der Lauf in Kopenhagen für Furore, als Abraham Cheroben (BRN) in 58:40 die schnellste Halbmarathon-Zeit im Jahr 2017 lief. Cheroben ist wieder am Start und trifft u.a. auf den Shooting Star der Saison 2018 Erick Kiptanui (KEN), der in Berlin Anfang April mit 58:42 Streckenrekord lief. Dabei lag er dort bis 15 km auf Kurs zum Weltrekord, den nach wie Zersenay Tades (ERI) mit 58:23 hält (Tadese läuft fast zur gleichen Zeit in Berlin Marathon). Weitere Männer mit Bestleistungen unter 59 Minuten sind Jorum Okombo (KEN) und Alex Korio (KEN), die im letzten Jahr in Kopenhagen in 58:48 und 58:51 Zweiter bzw. Dritter wurden.
Abraham Cheroben gewann den Kopenhagen Halbmarathon im letzten Jahr in 58:40 Minuten. (c) Veranstalter
In der Liste der weiteren Athleten mit PBs von unter einer Stunde sind Jemal Mekonnen (ETH), der sich im Februar in Ras Al Khaimah auf 59:00 verbesserte, Daniel Wanjiru, der Sieger des London Marathon 2017, und Galen Rupp, der sich auf den Chicago Marathon am 7. Oktober vorbereitet und seine Bestzeit von 59:47 auf dem schnellen Kurs in Kopenhagen weiter steigern will. Am Sonntag verfehlte er in Tilburg mit einer akzeptablen Vorstellung den US-Rekord über 10 Meilen nur knapp. Besonders gespannt sein, darf man auf das kurzfristig angekündigte Debüt von Yomif Kejelcha (ETH), der aktuell zu den besten Bahnläufern der Welt gehört. Erst am letzten Freitag überzeugte er als Dritter über 5000 m beim Meeting in Brüssel mit der grandiosen Zeit von 12:46,79.
Bei den Frauen weist Joan Melly (KEN) mit 65:04 die beste Vorleistung auf, die sie im April in Prag erzielte. Im letzten Jahr war sie schon in Kopenhagen dabei und belegte in 66:25 den zweiten Platz. In diesem Jahr plant sie nach Aussagen der Veranstalter einen Angriff auf den Weltrekord von Joyciline Jepkosgei von 64:51. Die härteste Konkurrentin dürfte die aktuelle Weltmeisterin im Halbmarathon Netsanet Gudeta (ETH) sein, die im März in Valencia mit den Nur-Frauen-Weltrekord von 66:11 den Titel gewann. Auch Edith Chelimo (KEN), die im letzten Jahr in Cardiff 65:52 lief, gehört zu einer ersten Anwärterin für einen Platz auf dem Podium.
Und in einer Duplizität der Ereignisse gibt es auch bei den Frauen eine höchst bemerkenswerte Debütantin. Denn Sifan Hassan (NED), einer der weltbesten Läuferinnen über 1500 m und 5000 m auf der Bahn, geht zum ersten Mal auf einer längere Distanz auf der Straße und hat sicher das Potential für ein sehr schnelles Debüt. Der Lauf in Kopenhagen wird am Sonntag, 16. September 2018, um 11:15 Uhr gestartet. Zu diesem Zeitpunkt sollten in Berlin die besten Männer und Frauen fast im Ziel sein, falls die Unternehmen in Sachen Weltrekorde von Erfolg gekrönt waren. Kopenhagen könnte dann etwa eine Stunde später “nachlegen”. Alle Weltrekorde im Halbmarathon und Marathon an einem Tag ….. das gab es noch nie!
Abraham Cheroben (BRN) 58:40
Erick Kiptanui (KEN) 58:42
Jorum Lumbasi Okombo (KEN) 58:48
Alex Oloitiptip Korio (KEN) 58:51
Jemal Yimer Mekonnen (ETH) 59:00
Mangata Ndiwa (KEN) 59:07
Daniel Kinyua Wanjiru (KEN) 59:20
Edwin Kiprop Kiptoo (KEN) 59:26
Abraham Kiptum (KEN) 59:36
Morris Munene Gachaga (KEN) 59:36
James Rungaru (KEN) 59:37
Galen Rupp (USA) 59:47
Amdework Walelegn Tadese (ETH) 59:50
Moses Martin Kurong (UGA) 59:50
Leonard Korir (USA) 59:52
Asefa Mengstu Negewo (ETH) 59:54
Meshack Kiprop Koech (KEN) 60:07
Shura Kitata (ETH) 60:10
Felix Kibitok (KEN) 60:11
Teshome Mekonen Asfaha (ETH) 60:27
Lelisa Desisa (ETH) 60:28
Alexander Mutiso (KEN) 60:31
Leonard Komon (KEN) 60:48
Kenta Murayama (JPN) 60:50
Betesfa Getahun (ETH) 60:54
Abayneh Degu Tsehay (ETH) 61:43
Kota Murayama (JPN) 62:00
Paul Pollock (IRL) 62:10
Abdi Hakin Ulad (DEN) 62:15
Yomif Kejelcha (ETH) debut
Maxwell Kortek Rotich (UGA) debut
Timothy Kiplagat Ronoh (KEN) debut
William Malel Sitonik (KEN) debut
Canisious Nyamutsita (ZIM) debut
Liste der Eliteathletinnen:
Joan Chelimo Melly (KEN) 65:04
Edith Chelimo (KEN) 65:52
Netsanet Gudeta Kebede (ETH) 66:11
Ruth Chepngetich (KEN) 66:19
Ababel Yeshaneh Brihane (ETH) 66:22
Mary Wacera Ngugi (KEN) 66:29
Meskerem Assefa (ETH) 67:42
Jordan Hasay (USA) 67:55
Hiwot Gebrekidan Gebremaryam (ETH) 68:00
Zeineba Yimer (ETH) 68:07
Meseret Belete (DEN) 68:09
Desi Jisa Mokonin (BRU) 68:10
Bekelech Gudeta Borecha (ETH) 68:12
Visiline Jepkesho (KEN) 68:12
Gelete Burka (ETH) 68:18
Naomi Jebet (KEN) 68:22
Rahma Tusa (ETH) 68:28
Delvine Relin Meringor (KEN) 69:01
Stellah Barsosio (KEN) 69:31
Monicah Wanjuhi Ngige (KEN) 69:55
Sylvia Medugu (KEN) 70:42
Lilian Jelagat (KEN) 71:03
Sifan Hassan (NED)
Betha Chikanga (ZIM) debut