45. BMW Berlin Marathon am 16. September 2018: Tirunesh Dibaba Topstar des stärksten Frauenfeldes seit Jahren

b-mar-2018-logo

Mit dem besten Frauenfeld seit Jahren – vielleicht sogar in seiner Geschichte – wird die 45. Jubiläumsausgabe des Berlin Marathon am 16. September 2018 gestartet. Topstar ist ohne Zweifel die äthiopische Ausnahmeläuferin Tirunesh Dibaba, die nach einer einmaligen Bahnkarriere (drei Goldmedaillen bei Olympia 2008, 2012 und fünf bei den Weltmeisterschaften 2003, 2005, 2007, 2013) seit gut drei Jahren ihren Fokus vollständig auf den Straßenlauf verlagert hat. Nach anfänglichen Problemen und Rückschlägen – so musste sie noch im April beim London Marathon nach einer aberwitzigen Tempojagd aufgeben – gehört die kleine Äthiopierin ohne Zweifel zur absoluten Weltklasse auch im Straßenlauf.

Im letzten Jahr gelang ihr beim London Marathon 2017 auf Platz 2 in 2:17:56 der Durchbruch auf der Königsdistanz im Straßenlauf. Nur Paula Radcliffe und Mary Keitany waren jemals schneller, und beim Chicago Marathon im gleichen Jahr konnte sie in einem Sololauf in 2:18:31 ihr Leistungsniveau eindrucksvoll bestätigen. Nachdem in London in diesem Jahr bei ungünstigen Bedingungen ihr Angriff auf den Weltrekord von Paula Radcliffe von 2:15:25 scheitern musste, will Dibaba auf der schnellen Strecke in Berlin eine weitere Attacke auf die Fabelzeit unternehmen. Das Potential für eine Zeit in Regionen von unter 2:17 Stunden hat sie allemal. Die 45. Ausgabe könnte somit durch zwei Weltrekorde im gleichen Marathonlauf gekrönt werden, weil auch die Ambitionen von Eliud Kipchoge bei den Männern durchaus realistisch sind. Bei den vielen Rekorden auf der Berliner Strecke haben vor allem die 5er-Jubiläen immer wieder für Furore gesorgt.

chicago-mar-2017-dibaba-vor-zielTirunesh Dibaba wird erstmals beim Berlin Marathon an den Start gehen. (c) H. Winter

Von welcher Klasse aber auch das übrige Frauenfeld ist, verdeultichen insgesamt 5 Läuferinnen mit Bestzeiten von unter 2:20 Stunden. Gladys Cherono (KEN) hat bereits zweimal in Berlin gewonnen. 2015 lief sie hier ihre Bestzeit von 2:19:25, im letzen Jahr blieben die Uhren bei 2:20:23 (2:20:20?) stehen. Die längste Karriere auf der Marathondistanz hat die 38-jährige Edna Kiplagat (KEN) aufzuweisen, die u.a. zweimal Marathon-Weltmeisterin (2011 und 2013) und einmal Vize-Weltmeisterin (2017) wurde. Bereits 2010 gewann sie den New York City Marathon, 2014 den London Marathon und 2017 den Boston Marathon.

b-marathon-2015-cherono-41kmGladys Cherono ist auch 2018 in Berlin wieder am Start. (c) H. Winter

Die Äthiopierin Yebrugal Melese wurde in 2:19:36 im Januar 2018 Dritte beim schnellen Dubai Marathon. 2014 war sie Zweite in Paris, 2015 gewann sie den Prag-Marathon und war Zweite in Chicago. 2017 wurde sie schon einmal Dritte in Dubai und danach Zweite in Frankfurt. Aselefech Mergia (ETH) gewann im Marathon die Bronzemedaille bei der WM im Jahr 2009 und gewann dreimal den Dubai-Marathon (2011, 2012, 2015), 2012 in Bestzeit von 2:19:31.

dubai2015-siegerin-mergia-zweiteAselefech Mergia ist eine von fünf Läuferinnen beim Berlin Marathon, die schon unter 2:20 Stunden gelaufen sind. (c) H. Winter

Ruti Aga (ETH) erzielte ihre persönliche Bestzeit von 2:20:41 als Zweitplazierte beim Berlin Marathon im letzten Jahr. Eine weitere Weltklasseläuferin ist die junge Japanerin Mizuki Matsuda (23), die den Osaka-Marathon zu Beginn dieses Jahres mit Bestzeit von 2:22:44 gewann und diese Marke in Berlin deutlich steigern möchte. Schnelle Zeiten japanischer Läuferinnen hatten vor etlichen Jahre eine große Tradition auf dem Berliner Pflaster.

 

osaka-mar-2018-winnerMizuki Matsuda will beim Berlin Marathon schnell laufen. (c) Osaka Marathon