Mit dem Sieg der japanischen Debütantin und 10000 m Meisterin Mizuki Matsuda in 2:22:44 ging heute die 37. Auflage des Osaka Womens Marathon über die Bühne. Erfreulich von deutscher Seite ist der vierte Platz von Anja Scherl in 2:29:29, die von Anfang an das Tempo an der Spitze nicht mitging. In dem reinen Frauenrennen machte zunächst Eloise Wellings (AUS) das Tempo bis zum Halbmarathon in 5 km-Abschnitten von 17:06, 17:05, 17:02 und 17:01. Bei Temperaturen um 5°C und 50% relativer Luftfeuchte (Taupunkt -5°C) bildete sich anfangs eine Spitzengruppe von ca. 15 Läuferinnen. Bei ersten km-Abschnitten von 3:27, 3:24, 3:25, 3:21 und 3:28 blieb Anja Scherl gleich deutlich hinter der Spitze und lief in einer Dreiergruppe, die bis jenseits der Hälfte Bestand haben sollte.
Die Spitzengruppe reduzierte sich bei 15 km in 51:13 auf 10 Läuferinnen, bei 20 km nach 1:08:14 waren noch 4 an der Spitze. Anja Scherl lag hier bereits mit Mari Ozaki (JPN) 1 1/2 Minuten zurück. Beim Halbmarathon in 1:11:59 ging die Tempomacherin Wellings aus dem Rennen, bis 25 km in 1:25:20 konnte noch Cheyech Daniel (KEN) das Tempo machen, war dann aber überfordert und stieg aus. An der Spitze hatte sich nun Honami Maeda (JPN) von ihren Mitstreiterinnen Yuka Ando und Matsuda lösen und schnell einen Vorsprung von 50 m herauslaufen können. Als in der Verfolgung Matsuda zum Angriff auf die Führende blies, fiel die 2:21-Debütantin Ando zurück und Matsuda kam ihrer Klassenkameradin aus High School-Tagen schnell näher.
Bei 30 km in 1:24:01 lag Matsuda noch 4 Sekunden hinter Meada und schloss bei 30,8 km zur Führenden auf. Mit schnellen km-Abschnitten von 3:16 und 3:15 lief Matsuda ihrer Konkurrentin unmittelbar danach davon und baute ihren Vorspung von 27 Sekunden bei 35 km in 1:58:51 bis 40 km in 2:15:17 auf eine volle Minute aus. Durch die flotte zweite Hälfte (5 km von 30 km nach 35 km in 16:19) wurde die Zeit im Ziel noch sehr passabel, Matsuda gewann in 2:22:44 deutlich vor Maeda in 2:23:48. Platz 3 ging an die fast ohne Armeinsatz laufende Ando in 2:37:27.
Mizuki Matsuda gewann ihr Marathon-Debüt in Osaka. (c) FujiTV/Screenshot
Hinter der Spitze lief Anja Scherl ein beeindruckendes Rennen. Anfangs lag sie nur im Bereich von Platz 20, sammelte aber zunehmend immer mehr Läuferinnen von hinten kommend ein. Beim Halbmarathon in 1:13:39 lag sie bereits auf Platz 6, im Ziel war es dann sogar in 2:29:29 Platz 4. Damit hat sie die Leistungsanforderungen für einen Start bei der EM im August in Berlin 2018 bestätigen können und hat gute Chancen, dort für Deutschland an den Start zu gehen. Insgesamt kamen bei dem reinen Frauenrennen bei einem Ziellimit von 3:30-Stunden insgesamt 361 Frauen ins Ziel. Dabei erreichte keine der eingeladenen afrikanischen Läuferinnen das Ziel im Stadion der Leichtathletik-WM des Jahres 2007.
Anja Scherl auf dem Weg zum Start des Osaka Womens Marathon. (c) FujiTV/Screenshot