Joyciline Jepkosgei (KEN) lief beim Valencia Trinidad Alfonso EDP Half-Marathon in 1:04:51 einen neuen Weltrekord über die Halbmarathon-Distanz. und sorgte damit für das Highlight dieser in den letzten Jahren immer wieder hochkarätigen Veranstaltung. Damit verbesserte sie die von ihr selbst gehaltene Bestmarke vom April in Prag um eine Sekunde. Bei den Männern war der schnellste Läufer der Saison 2017, Abraham Cheroben (KEN), in 59:11 Minuten vorne. Schon nach 5 km in 14:52 war im Rennen der Frauen klar, dass die kleine Kenianerin zusammen mit zwei Tempomachern die globale Bestmarke im Visier hatte. 10 km erreichte sie bereits nach 30:06 Minuten, damit war sie auf Kurs von 63:30 Minuten, weit unter ihrem Weltrekord von 1:04:52.
Joyciline Jepkosgei verbesserte in Valencia ihren eigenen WR im Halbmarathon der Frauen. (c) Veranstalter
Danach musste die ihrem hohen Tempo zu Beginn etwas Tribut zollen und lief nach 5 km-Abschnitten zu Beginn von 14:52 und 15:14 das dritte 5 km-Segment nach 15 km in 15:53 mit einem Split von 45:59. Damit war ihr Vorsprung auf den WR fast aufgebraucht, aber zusammen mit dem verbliebenen Tempomacher Chemutai “rettete” sie sich ganz knapp in der neuen Weltrekord-Zeit von 1:04:51 ins Ziel und “pulverisierte” dabei auch den Streckenrekord von 1:07:09. Jepkosgei hat damit innerhalb des Jahres 2017 zweimal den WR verbessert und rechtfertigt damit die Auszeichnung des AIMS World Record Awards, der ihr im Vorfeld in Valencia übergeben wurde, in allen Belangen. Insgesamt dreimal wurde der Weltrekord über diese Distanz im Jahr 2017 gebrochen. Und noch beeindruckender: 10 der 14 schnellsten jemals im Halbmarathon der Frauen gelaufenen Zeiten wurden im Jahr 2017 erzielt. Das sind schon fast historische Dimensionen.
Die Siegerin und Weltrekordlerin Joyciline Jepkosgei zusammen mit ihrem Tempomacher Chemutai und Race Director Francisco Boroa. (c) Screenshot
Hinter Jepkosgei lief ihre Landsfrau Fancy Chemutai in 1:05:36 ein großartiges Rennen und verbesserte ihren Hausrekord von 1:06:58 vom Prager Halbmarathon im April sehr deutlich. Platz 3 belegte Lucy Cheruiyot (KEN) in 1:07:30.
Bei den Männern legte eine 15-köpfige Gruppe flott los und erreichte 5 km nach 13:55, womit man im Regime der Jahres-Weltbestleistung von 58:40 und des Streckenrekord lag, beide Zeiten wurden durch Abraham Cheroben (KEN) erzielt. Und dem war die Fahrt der Tempomacher bald zu langsam, so dass er sich an die Spitze des Feldes setzte. Nach 27:52 wurden 10 km erreicht, wonach sich die Spitzengruppe von 10 Läufern schnell auf drei Läufer ausdünnte. Nach 15 km in 42:04 war klar, dass man mit Kurs auf 59:10 Minuten kaum noch eine Zeit unter 59 Minuten erzielen konnte. An der Spitze lagen neben Cheroben, der vorne ohne Pause als “Lokomotive” fungierte, Leule Aleme (ETH) sowie der spät nachgemeldete Tsadik Haftu, der einen Kilometer vor dem Ziel den Anschluss verlor.
Bei 15 km lag an der Spitze ein Trio bestehend auch Cheroben, Haftu und Aleme (v.l.) vorne. (c) Veranstalter
Den Spurt konnte Cheroben ganz ähnlich wie im letzten Monat in Kopenhagen souverän gewinnen. Er wurde mit 59:11 Minuten gestoppt, das war nicht ganz die Zeit, die man sich im Vorfeld erhofft hatte. Aber auch bei den Männern war der Zeitverlust auf dem dritten 5 km-Segment deutlich. Eine Sekunde später folgte Aleme und Haftu wurde in 59:22 Dritter. Beachtlich war der vierte Platz des Norwegers Sondre Moen in 59:47, von dem der Coach Renato Canova schon im Vorfeld hervorragende Trainingsergebnisse berichtete. Neben einem Landesrekord hält Moen nun die drittschnellste Zeit eines europäischen Läufers über die Halbmarathon-Distanz.
Insgesamt waren 14200 Teilnehmer in Valencia am Start.
Ergebnisse Halbmarathon der Frauen: | |||
1. | Joyciline Jepkosgei | KEN | 1:04:51 (WR) |
2. | Fancy Chemutai | KEN | 1:05:36 |
3. | Lucy Cheruiyot | KEN | 1:07:30 |
4. | Gelete Burka Bati | ETH | 1:08:17 |
5. | Pascalia Chepkorir | KEN | 1:09:13 |
6. | Aunoon Gebre | ETH | 1:09:55 |
7. | Gebrekidam Mhretu | ETH | 1:09:59 |
8. | Azmera Hagos | ETH | 1:10:39 |
Ergebnisse Halbmarathon der Männer: | |||
1. | Abraham Cheroben |
KEN | 59:11 |
2. | Leul Aleme | ETH | 59:12 |
3. | Tsadik Haftu | ETH | 59:22 |
4. | Sondre Moen | NOR | 59:47 |
5. | Mustapha El Aziz | MAR | 1:00:51 |
6. | Amanuel Mesel | ERI | 1:00:53 |
7. | Justus Kangogo | KEN | 1:00:53 |
8. | Mathew Kisorio | KEN | 1:01:17 |
Die schnellsten Zeiten im Halbmarathon der Frauen: | |||||
1. | 1:04:51 | Joyciline Jepkosgei | KEN | Valencia | 22.10.2017 |
2. | 1:04:52 | Joyciline Jepkosgei | KEN | Praha | 1.4.2017 |
3. | 1:05:06 | Peres Jepchirchir | KEN | Ras Al Khaimah | 10.4.2017 |
4. | 1:05:09 | Florence Kiplagat | KEN | Barcelona | 15.2.2015 |
5. | 1:05:12 | Flornce Kiplagat | KEN | Barcelona | 16.2.2015 |
6. | 1:05:13 | Mary Jepkosgei Keitany | KEN | Ras Al Khaimah | 10.2.2017 |
7. | 1:05:22 | Violah Jepchumba | BRN | Praha | 1.4.2017 |
8. | 1:05:36 | Fancy Chemutai | KEN | Valencia | 22.10.2017 |
9. | 1:05:50 | Mary Keitany | KEN | Ras Al Khaimah | 18.2.2011 |
10. | 1:05:51 | Violah Jepchumba | KEN | Prag | 2.4.2016 |
11. | 1:05:52 | Edith Chelimo | KEN | Cardiff | 1.10.2017 |
12. | 1:06:06 | Violah Jepchumba | BRN | Ústí nad Labem | 16.9.2017 |
13. | 1:06:08 | Joyciline Jepkosgei | KEN | Ras Al Khaimah | 10.2.2017 |
14. | 1:06:11 | Eunice Chebichii Chumba | BRN | København | 17.9.2017 |