Hochsommerliches Wetter mit Temperaturen um 27°C zur Startzeit um 19 Uhr wird morgen bei der 8. Auflage des Mattoni Olomouc Halbmarathon in der mährischen 100.000 Einwohner-Stadt erwartet. Damit liegt man zwar nicht in dem extremen Regime des Vorjahres, wo bei Temperaturen über 30°C der Lauf für die Elite, aber vor allem auch für die Freizeitsportler zur Tortour wurde. Trotzdem liefen damals die Weltklasseathleten Stanley Biwott (KEN) mit 1:00:46 sowie Mary Keitany (KEN) mit 1:08:53 angesichts der äußeren Bedingungen glänzende Zeiten.
Wie sich das in diesem Jahr darstellen wird, muss sich morgen abend bei der Runde durch die pitoreske Stadt und das Umland zeigen. In Anbetracht der zu erwartenden Bedingungen wurde in der technischen Besprechung ein Tempo um 2:53 pro km bei den Männern mit einer Endzeit um 1:01:00 diskutiert, das sind 5 km Segmente von 14:25. Bei den Frauen wird eine Zeit um 1:07:30 anvisiert, mit 5 km Abschnitten um 16:00. Für die Männer sind zwei (Vadic Ceruiyot und Boniface Kongin) Tempomacher vorgesehen, bei den Frauen soll Crippa Nekagenet für die Fahrt sorgen. Die Kursrekorde standen zunächt nicht zur Debatte, die halten aktuell Geoffrey Ronoh (KEN) mit 1:00:17 (2014) und Mary Keitany (KEN) mit 1:06:38. Der Lauf ist mit dem Golden Label der IAAF – wie übrigens alle sieben RunCzech-Events – ausgezeichnet.
Kenneth Keter (KEN), hier als Tempomacher bei RAK-Halbmarathon im Februar (#22), ist einer der Favoriten in Olomouc. (c) H. Winter
Insgesamt sind sechs Läufer am Start, die den Halbmarathon schon unter 60 1/2 Minuten absolviert haben. Der Mann mit der schnellsten Vorleistung heisst Simon Cheprot (KEN), der seine Bestzeit von 59:20 auf dem nicht Bestzeiten konformen Kurs von Rom nach Ostia im Jahr 2013 aufstellte. Im Februar lief er beim Halbmarathon in Granollers 1:02:10. Der zweite Läufer mit einer PB von unter einer Stunde ist Kenneth Keter (KEN), der als Tempomacher gestartet im letzten Jahr beim Venloop im niederländischen Venlo 59:48 schaffte. Auch im Februar im Emirat Ras Al Khamah – dem NonPlusUltra der Halbmarathon-Szene – war Keter bis 10 km Pacemaker und lief anschließen als Achter in 1:01:05 das Rennen durch. Im Gespräch am Vorabend zeigte sich Keter sehr optimistisch, schneller als die beabsichtigten 61 Minuten anzulaufen. Falls die Bedinugungen tolerabel sind, will er den Kursrekord seines Landsmanns Ronoh angreifen.
Welches Tempo auch immer eingeschlagen werden wird, dürfte der Brite Callum Hawkins an der Spitze zu erwarten sein, der bisher eine glänzende Halbmarathon-Saison absolviert hat. Nach seinem Sieg im japanischen Marugame in 1:00:00 konnte er auch als Zweiter beim New York City Halbmarahon kurz darauf in 1:00:08 überzeugen. Mit diesen Zeiten belegt er im globalen Ranking des Jahres 2017 die Plätze 9 und 14.
Aussichten auf eine Topplatzierung dürfte auch Felix Kandie (KEN) haben, der im letzten Jahr beim Prager Halbmarathon 1:00:04 lief, im März glänzte er beim Dong-A Seoul Marathon auf Platz 2 in 2:06:03. Peter Some erreichte sein vermeintlich bestes Ergebnis bereits im Jahr 2013, in dem er den Paris Marathon in 2:05:38 gewann. Zwei Wochen zuvor war er beim Lissabon Marathon in 1:00:21 seine Bestzeit über die halbe Distanz gelaufen. Im April ereichte er beim Daegu Marathon 2:09:22.
Im Frauenfeld haben fünf Läuferinnen eine Zeit von unter 69 Minuten aufzuweisen, wobei die Veteranin Christelle Daunay (FRA) ihren Hausrekord von 1:08:34 bereits 2009 in Reims aufstellte. Die schnellste Athletin in der Startliste ist Worknesh Degefa (ETH) mit 1:06:14 vom Prager Halbmarathon 2016, in diesem Jahr gewann sie den Dubai Marathon in 2:22:36 und wurde beim Halbmarathon in Istanbul in 1:08:55 Dritte. Netsanet Gudeta (ETH) gewann 2015 den Halbmarathon in Valencia in 1:07:31, im Mai war sie bei den 10 km in Ottawa in 31:35 gleichfalls die Beste.
Die Vorbereitungen laufen in Olomouc gut 7 Stunden vor dem Startschuss auf Hochtouren. (c) H. Winter
Rose Chelimo läuft mittlerweile für Bahrain und wurde für ihr neues Land Achte im Olympischen Marathon in Rio 2016. In 2016 lief sie auch ihre Bestzeit im Halbmarathon von 1:08:08 in Ras Al Khaimah, wo sie im Februar 1:08:37 erzielte. Und Lucy Cheruiyot (KEN) lief im Rahmen der RunCzech-Serie im letzten Jahr in Usti nad Labem ihre Bestzeit von 1:08:17. Im schnellen Halbmarathon im April in Prag konnte sie unter den Folgen einer Erkrankung mit 1:11:21 weniger überzeugen. Neben der Elite werden 6200 Teilnehmer im Halbmarathon auf die Strecke gehen, nochmals ca. 3000 Aktive sind für einen Fun Run gemeldet.
| Liste der Eliteathleten: | ||
| Simon Cheprot | KEN | 59:20 |
| Kenneth Keter | KEN | 59:48 |
| Callum Hawkins | GBR | 60:00 |
| Felix Kandie | KEN | 60:04 |
| Peter Some | KEN | 60:21 |
| Josphat Kiptis | KEN | 60:21 |
| Festus Talam | KEN | 60:56 |
| Amos Kurgat | KEN | 61:56 |
| Philimon Maritim | KEN | 61:56 |
| Javier Guerra | ESP | 62:22 |
| Paulo Roberto Paula | BRA | 62:30 |
| Liste der Eliteathletinnen: | ||
| Worknesh Degefa | ETH | 66:14 |
| Netsanet Gudeta | ETH | 67:31 |
| Rose Chelimo | BRN | 68:08 |
| Lucy Cheruiyot | KEN | 68:17 |
| Christelle Daunay | FRA | 68:34 |
| Polline Njeri | KEN | 69:06 |
| Eva Vrabcová-Nývltová | CZE | 71:06 |
| Winny Jepkorir | KEN | 71:27 |
| Petra Kamínková | CZE | 72:12 |
| Sonia Samuels | GBR | 72:36 |